Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 3-2013, Rubrik Titelthema

7. Und schließlich:

Gibt’s gute Gründe für junge Menschen Ihre Partei zu wählen?

Hajduk: Bündnis 90 / Die Grünen sind die Partei, die für ein besseres Morgen streitet: Das heißt, dass wir unsere Probleme heute lösen und sie nicht den kommenden Generationen überlassen. Konkret: Den Abbau von Schulden werden wir mit Nachdruck voranbringen, Maßnahmen gegen den Klimawandel treffen und die Energiewende vorantreiben und für ein zukunftsfähiges Europa streiten.

Wir Grüne sind die Partei der Chancengerechtigkeit: Alle jungen Menschen sollen die Chance haben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, egal ob ihre Eltern wohlhabend und gebildet sind oder nicht. Deshalb werden wir für mehr und vor allem bessere Kita-Plätze sorgen und die Länder dabei unterstützen, gute Schulen aufzubauen, in denen die Kinder ganztägig und auch möglichst lang gemeinsam lernen können.

Wir wollen Menschen Mut machen, ihr Leben in die Hand zu nehmen und sich in unserer Gesellschaft aktiv einzumischen. Wir nehmen die Anliegen von jungen Menschen ernst. Sie sollen mitmischen, wenn es um ihre Zukunft geht, sei es um die Gestaltung ihrer Schule oder um die Frage, ob sie den Spielplatz abends nutzen können, um sich zu treffen. Und genauso auch, wenn es um Maßnahmen gegen den Klimawandel und ein Eindämmen der Neuverschuldung geht. Wir wollen mit einer Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz und die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre Kinder und Jugendliche stärken. Außerdem soll es flächendeckend echte Mitwirkungsmöglichkeiten für Jugendliche geben und sich Schulen und Kitas zu Lernorten für die Demokratie entwickeln, an denen Kinder und junge Menschen erfahren, dass ihre Meinung zählt.

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Seeger: Wir als Piratenpartei bringen frischen Wind in die Hinterzimmer der etablierten Politik. Junge Menschen sollen selbst aktiv an ihrer Zukunft mitarbeiten können. Im Gegensatz zu anderen Parteien, kennen wir »dieses Internet« und auch die Bedürfnisse der Benutzer – wir sehen es nicht als #Neuland, sondern als eine gerade bei Jugendlichen beliebte und anerkannte Plattform zur Kommunikation, Bildung und Freizeitgestaltung. Auch Videospiele sind keine Gefahr an sich, sondern gleichermaßen Medium, Unterhaltung und Kunst. Als sehr junge Partei (sowohl vom Altersdurchschnitt als auch vom Bestehen her) fällt es uns leichter, Vorgänge, Entwicklungen und Situationen in einem neuen Licht zu betrachten und zu hinterfragen. Daher ist nur mit der Piratenpartei ein Kurswechsel in der Politik zu schaffen, während die etablierten Parteien an ihren Überzeugungen festhalten, ohne diese im Dialog mit dem Bürger aktiv zu hinterfragen.

Wir werden nach der Bundestagswahl keine Regierungspartei sein, aber wir werden offenlegen, was heute dem Bürger noch verschwiegen wird und damit eine ganz neue Partizipation der Bürger ermöglichen. Nicht zuletzt streben wir auch einen praktischen Politikwechsel an, indem wir aktiv gegen Lobbyismus, leere Parlamente (»Pairing«) und andere politische Spielereien vorgehen möchten sowie gleichzeitig einen bundesweiten Volksentscheid vorantreiben. Zudem sehen wir gesellschaftliche Realitäten klarer als Parteien, die seit Jahrzehnten einem Ideal hinterherlaufen, das im letzten Jahrtausend entstanden ist. Wir sehen die Notwendigkeit, die Drogenpolitik zu reformieren, in der Familienpolitik mehr Vielfalt zuzulassen und Menschen ohne Eltern mit deutscher Staatsbürgerschaft endlich als Bürger Deutschlands anzuerkennen.

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Weinberg: Aber selbstverständlich! Die CDU/CSU-Fraktion hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass ihre Bildungs- und Jugendpolitik Erfolge hervorbringt, die mit aussagekräftigen Zahlen belegbar sind. Wir stehen für eine Fortsetzung dieser erfolgreichen Politik und wollen auch in Zeiten von Wirtschaftskrise und trotz Schuldenabbau weiterhin in die Ausbildung unserer Jugend investieren. Sie ist nämlich der Garant für den künftigen Erfolg der Bundesrepublik.

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Müller-Sönksen: Der politische Liberalismus braucht eine parlamentarische Stimme. In Deutschland ist diese Stimme die FDP. Die Staatsschuldenkrise in Europa hat gezeigt, dass die Situation der öffentlichen Haushalte eine große Bedrohung für die wirtschaftliche Situation junger Menschen in Deutschland und Europa darstellt. Ich finde es unerträglich, dass Deutschland mehr Geld für Zinsen als für Bildung ausgibt. Die Konsolidierung öffentlicher Haushalte hat daher oberste Priorität – auch gegenüber Steuersenkungen. Das verlangt die Generationengerechtigkeit. Wir dürfen nicht heute das Geld ausgeben, das zukünftige Generationen erst noch verdienen müssen. Die FDP ist die einzige Partei, welche die Staatsausgaben ernsthaft senken will.

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van Aken: Definitiv, ein paar gute Gründe habe ich ja schon genannt, siehe oben. Aber Die Linke setzt sich zum Beispiel auch für das Wahlrecht ab 16 ein, bestimmt für viele ein guter Grund, uns zu wählen. Vielen jungen Menschen brennt allerdings nicht nur ihre eigene Lebenssituation unter den Nägeln. Sie wollen nicht nur für sich selbst mehr Gerechtigkeit, sondern auch für andere und das weltweit. Weltweite Armutsbekämpfung, eine friedliche internationale Politik anstelle von immer mehr Kriegseinsätzen und eine umweltschonende Wirtschaftspolitik, die nicht mehr Profitmaximierung über alles andere stellt. Für all das steht Die Linke.

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Özoğuz: Aus unserer Sicht gibt es viele gute Gründe, die SPD zu wählen. Einige davon finden sich bereits in der Beantwortung der gestellten Fragen – die anderen in unserem Regierungsprogramm. Und was die Teilhabe betrifft: Wir setzen uns für die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre ein.

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