Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 1-2010, Rubrik Titelthema

Wege zur Förderung der Medienkompetenz junger Menschen

Eine Bestandsaufnahme aus Sicht der Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH)

Von Dr. Thomas Voß , MA HSH

Wussten Sie schon, dass das soziale Netzwerk Facebook über umfangreiche Informationen sogar von Nichtnutzern verfügt? Das Netzwerk profitiert davon, dass seine Nutzer ihre Geräte, Netzwerk-Profile und Betriebssysteme flächendeckend miteinander verzahnen. Dabei erhält und sammelt Facebook auch Daten von Leuten, die gar nichts mit diesem Netzwerk zu tun haben. Natürlich gibt es im Kleingedruckten erläuterte Möglichkeiten, dieser Datenverwendung zu widersprechen. Nur wer liest das? Privatsphäre und Datenschutz ade? Weitere Skandalmeldungen sind zu erwarten.

Besorgniserregend: Innerhalb der virtuellen Welt können Kinder und Jugendliche mit gewaltverherrlichenden, pornografischen, rechtsextremen und die Menschenwürde verachtenden Inhalten konfrontiert werden. Im Web 2.0 erhöht sich das Risiko, belästigt zu werden oder sexuelle Übergriffe zu erleben. Es gibt gerade für Jugendliche hochproblematische Foren zu den Stichwörtern Selbstverletzung, Anorexie oder Suizid.

Die Auseinandersetzung mit solchen Medien-Risiken sollte in der Jugendarbeit eigentlich selbstverständlich sein.

Herausforderung durch Medien-Risiken
Beim Thema »Medien in der Jugendarbeit« scheiden sich aber die Geister. Die Positionen von Gegnern und Befürwortern stehen sich – auch in dieser Zeitschrift – frontal gegenüber. Ich möchte diese Positionen jeweils mit einem kurzen Zitat markieren:

Gegner: »Nur eine starke Jugendarbeit wird verhindern können, dass die Isolierung durch Nintendo, PS, PC etc. zunimmt. Soziale Bindungen bilden die Grundlage unseres Systems, und diese müssen erhalten und gestärkt werden.« (Hans-Jürgen Plate von der Evangelischen Jugend Hamburg (EJH) in punktum 1/05, S. 22).

Befürworter: »Die Jugendmedienarbeit muss virtuelle Lernumgebungen generieren oder in die virtuellen Räume gehen und sie nutzen, um Jugendlichen eine Chance zu geben, abseits von kommerziellen Nutzungsabsichten die eigene Kompetenz im Umgang mit dem Web 2.0 zu erfahren und auszuprobieren.« (Prof. Dr. Franz Josef Röll, Fachhochschule Darmstadt, Fachbereich Sozialpädagogik in punktum 3/07, S. 9).

Beide Positionen sind aus der jeweils unterschiedlichen Perspektive durchaus verständlich. Für die Praxis der Jugendarbeit und auch für die erziehungswissenschaftliche Lehre und Forschung wäre jedoch mehr Vermittlung zwischen beiden »Lagern« zu wünschen. Dazu soll der nachfolgende Beitrag beitragen.
Zweifellos weitet und differenziert sich derzeit das Medienangebot massiv aus. Die Mediennutzung insbesondere des Internets steigert sich erheblich. Diese rapide Entwicklung führt dazu, dass Kinder und Jugendliche gerade bei der Internetnutzung durch problematische Inhalte und Nutzungsformen eklatanten Beeinträchtigungsrisiken gegenüberstehen. Die Förderung der Medienkompetenz soll diesen Risiken entgegen wirken und zugleich dazu beitragen, das kommunikative Potenzial des Internets sinnvoll zu nutzen.

Aus meiner Sicht sollte die Förderung der Medienkompetenz die Bedenken und die Sorgen vor medialer Überforderung bei Pädagogen und Jugendlichen ernst nehmen und zum Ausgangspunkt von qualifizierenden und aufklärenden Maßnahmen machen. Das von mir vertretene Verständnis von Medienkompetenzförderung geht aber nicht so weit, dass sie selbst in der virtuellen Welt aufgehen will. Eine Medienkompetenzförderung, die die Gründe und Folgen der Mediennutzung Jugendlicher nicht mehr hinterfragt, ist aus meiner Sicht ebenso unzureichend wie die unangemessene Dramatisierung negativer Medienwirkungen.

Für die Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein (MA HSH) ist die Förderung der Medienkompetenz eine wichtige gesetzliche Aufgabe. Dafür hat der Gesetzgeber die MA HSH seit Anfang des Jahres 2010 auch mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet. Thema dieses Beitrags ist, wie wir die Aufgabe der Medienkompetenzförderung wahrnehmen, wo wir ansetzen, was wir dabei erreichen wollen und welche Angebote wir gerade im Bereiche der Jugendarbeit entwickeln und fördern.

Begriffliches vorweg
Unter Medienkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, Medien und mediale Kommunikation (a) selbstbestimmt und eigenverantwortlich wahrzunehmen, (b) aktiv und partizipierend zu nutzen sowie (c) reflexiv und verantwortlich zu begreifen. Da Medienkompetenz nicht angeboren ist und sich auch nicht von allein einstellt, muss sie individuell erworben und entwickelt werden. Medienkompetenz ist somit abhängig von Förderung und stellt sich der Medienpädagogik als zentrale Aufgabe.

Medienpädagogik ist die pädagogische Querschnittsaufgabe bzw. wissenschaftliche Teil-Disziplin, die den Erwerb von Medienkompetenz ins Zentrum ihres Handelns und Forschens (Rezeptions- und Wirkungsforschung) stellt. Entscheidend ist hier insbesondere die für die pädagogische Praxis zentrale Altersdifferenzierung (Kind, Jugendlicher, Erwachsener) und die damit verbundene, jeweils begründungsbedürftige Angemessenheit des pädagogischen Handelns. Lücken der Förderung Zur Klärung der Bedarfs- und Angebotssituation insbesondere im Hinblick auf das neue Medium Internet hat die MA HSH eine Studie mit dem Titel »Medienkompetenzförderung im Bereich der Onlinenutzung von 6- bis 13-jährigen Kindern. Eine Bestandsaufnahme für Hamburg und Schleswig-Holstein« in Auftrag gegeben (Volpers 2008). Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine systematische Förderung und nachhaltige Finanzierung der Vermittlung von Medienkompetenz für die Internetnutzung erforderlich ist. Insbesondere ist eine Sensibilisierung für das Gefährdungspotenzial im Internet notwendig. Anbieter von Projekten zur Medienkompetenzförderung konzentrierten sich bislang aber hauptsächlich auf Projekte, in denen Jugendliche selbst zu »Medienschaffenden« werden.

Außerschulische Jugendarbeit als Motor
Insbesondere im zentralen Lernort Schule konstatiert die Studie für die beiden norddeutschen Bundesländer erhebliche Defizite. Die Vorgaben für die schulische Medienkompetenzförderung seien insgesamt unzureichend und zu unverbindlich. Dies gelte insbesondere im Bereich der Onlinemediennutzung. Weil Medienbildung kein eigenes Unterrichtsfach sei, hielten sich die Fachlehrer häufig nicht für zuständig. Es sei aufgrund zahlreicher Rahmenbedingungen nicht davon auszugehen, dass die Schulen alleine in absehbarer Zeit eine nachhaltige Verbesserung schulischer Medienkompetenzförderung bewerkstelligen könnten. Daher sei eine weitergehende Verzahnung der außerschulischen medienpädagogischen Initiativen mit der Unterrichtspraxis notwendig. Die außerschulischen Bildungsträger seien grundsätzlich eine Ressource, auf die sich aufbauen ließe. Hierzu sei es allerdings notwendig, dass die außerschulische Medienkompetenzförderung systematischer und verlässlicher finanziell gesichert, der Transfer von außerschulischer Medienkompetenz also koordiniert werde.

Für die zukünftige Entwicklung einer nachhaltigen Medienkompetenzförderung in Hamburg und Schleswig-Holstein wird die Notwendigkeit betont, die vorhandenen Einrichtungen und Aktivitäten zu bündeln, zu vernetzen und unter dem Dach einer zentralen Institution zu koordinieren. Denkbar hierfür wären: eine länderübergreifende Stiftung, eine neu zu etablierende Einrichtung oder eine stärkere Ausrichtung der Landesmedienanstalt auf die Aufgabe der Medienkompetenzförderung. Durch die Vernetzung vorhandener Ressourcen und Bündnispartner entstünden Synergien für eine effektive Medienkompetenzförderung, wodurch der präventive Jugendmedienschutz dauerhaft gestärkt werden könnte.

Leitbild: Kinder- und Jugendmedienschutz
Im Zentrum der MA HSH-Aktivitäten im Bereich Medienkompetenz steht das Leitbild des Kinder- und Jugendmedienschutzes. Mit dem rechtlichen Jugendmedienschutz will die MA HSH im Rahmen ihrer Kontrollaufgabe über elektronische Medieninhalte Beeinträchtigungen von jungen Menschen verhindern. Gerade beim Internet stößt die repressive Kontrolle aber schnell an ihre Grenzen. Mehr noch als bei anderen Medien ist daher für die Nutzung des Internets der präventive Jugendmedienschutz durch die Medienkompetenzvermittlung von entscheidender Bedeutung. Potentielle Gefährdungen von Kindern und Jugendlichen sollen durch Aufklärung und Qualifizierung von Kindern, Jugendlichen, Eltern und Pädagogen minimiert werden.

Die Kategorie Bildung steht für die Tatsache, dass Lernen in unserer modernen Wissensgesellschaft ohne die kompetente Nutzung auch der Online-Medien kaum noch vorstellbar ist. Medienkompetenz, die »vierte Kulturtechnik«, ist nicht zuletzt eine wesentliche Voraussetzung dafür, welche Bildungschancen sich Kindern und Jugendlichen eröffnen. Die MA HSH will dazu beitragen, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche die dafür notwendigen medienbezogenen Kompetenzen erwerben. Auf diese Weise wird auch der drohenden, vom Bildungsgrad abhängigen »digitalen Teilung« entgegengewirkt.

Demokratiekompetenz verlangt in unserer mediengeprägten Gesellschaft auch Medienkompetenz. Die Entstehung vieler politisch wie individuell wirksamer Meinungen und Werte wird maßgeblich durch die Mediennutzung beeinflusst. Deshalb sollen junge Leute schon früh lernen, Medien kritisch rezeptiv zu nutzen, aber auch, wie sie aktiv und partizipierend an unserer Mediengesellschaft teilhaben können.

Um das skizzierte Leitbild zu erreichen, will die MA HSH mit ihren Aktivitäten die Vernetzung der medienpädagogisch engagierten Institutionen und die Koordination entsprechender Projekte unterstützen. Dadurch will die MA HSH die Medienkompetenz effektiv voranbringen und zugleich sicherstellen, dass die jeweils vorhandenen Ressourcen möglichst sinnvoll verwendet werden.

Ziele und Handlungsfelder
Angesichts der derzeit drängenden Jugendschutzprobleme durch die Online-Nutzung von Kindern und Jugendlichen konzentriert die MA HSH ihre Aktivitäten zunächst auf die Förderung der Internetkompetenz von Kindern und Jugendlichen:

Jedes Kind bzw. jeder Jugendliche (acht bis 14 Jahren) in Hamburg und Schleswig-Holstein soll bis spätestens Ende 2013 durch mindestens ein qualifiziertes pädagogisches Angebot erreicht worden sein und dadurch Grundkompetenzen für die jugendschutzkonforme Internet-Nutzung erworben haben.

Die Förderung soll Kinder und Jugendliche unmittelbar und / oder in Form von Eltern, Lehrer- und Erzieherinnenqualifizierung mittelbar erreichen.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine enge Zusammenarbeit mit den öffentlichen Lernorten (Schulen, Jugendverbände, Kitas, Bibliotheken) erforderlich. Es wäre ein großer Erfolg, die Medienkompetenzvermittlung systematisch beispielsweise in die Ausbildung zum Jugendleiter zu integrieren.

Die wichtigsten Handlungsfelder sind:

Öffentlichkeitsarbeit und Beratung: In der Öffentlichkeit, bei Eltern und Lehrern ist das Thema zwar von herausragender Bedeutung. Gleichzeitig fühlen sich viele Erwachsene aber gegenüber dem Eintauchen ihrer Kinder in digitale Medienwelten überfordert und benötigen Information, Beratung und Unterstützung. In der Jugendarbeit werden die sozialen Probleme – wie z.B. die Isolierung durch exzessive Nutzung von PC- und Online-Spiele – verstärkt wahrgenommen. Trägt das interaktive Potential des Internets tatsächlich nur zur weiteren Isolierung bei? Wie kann insbesondere das Web 2.0 dazu beitragen, soziale Bindungen zu erhalten und zu stärken?

Forschung: Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit den Hochschulen sind erforderlich, um die Integration der Medienkompetenzvermittlung in den Unterricht vorzubereiten und die Lernerfolge zu evaluieren.

Unterstützung der Infrastruktur: Da die Schulen und ihre Lehrkräfte Medienkompetenz schon kapazitär nicht flächendeckend vermitteln können, sind außerschulische Pädagogen und Multiplikatoren medienpädagogisch weiterzubilden. Sie können dann als Referenten und Dozenten für medienpädagogische Elternabende in Schulen und Kitas sowie für Lernangebote in Projektform für Kinder und Jugendliche eingesetzt werden. Die MA HSH will eine außerschulische Infrastruktur schaffen, auf die die öffentlichen Lernorte und Kommunikationszentren (Stadtteil- und Jugendzentren, Bibliotheken, Schulen, Kitas) zur Medienkompetenzvermittlung zugreifen können. Dies schließt auch die Bereitstellung von Materialien ein.

Projekte für die Jugendarbeit
Die MA HSH entwickelt und fördert medienpädagogische Qualifikationsangebote, die in der Regel von Dritten durchgeführt werden. Wir suchen dabei gezielt die Kooperation mit medienpädagogischen Einrichtungen, Vereinen, Initiativen und anderen Institutionen. Für den Bereich der Jugendarbeit sind folgende Projekte interessant:

netzdurchblick.de ist eine Internetseite, die Jugendlichen bis 16 Jahren spielerisch wichtige Tipps bei ihrer Internetnutzung gibt. Die Internetseite steht im Zentrum des von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) mit Studierenden durchgeführten Projekts »Internetratgeber und Internet-Trainer für 12- bis 16-jährige Jugendliche«. Hier werden Jugendliche ohne pädagogischen Zeigefinger für einen reflektierten und gezielten Umgang mit dem Internet qualifiziert. Angesprochen werden Themen wie: die Preisgabe privater Daten, das ungeprüfte Vertrauen in den Wahrheitsgehalt medialer Informationen, Rechtsfragen beim Download von Musik- und Video-Dateien, Cybermobbing, Risiken des Online-Shoppings, Umgang mit Viren und Spam-Probleme.

netzdurchblick.de will Jugendliche mit den zahlreichen Optionen aber auch mit den Risiken des Internets vertraut machen und dadurch die Beurteilungs- und Kritikfähigkeit der Jugendlichen fördern und sie auf diese Weise vor Missbrauch oder Leichtsinnigkeit schützen. Die Plattform netzdurchblick.de wurde in verschiedenen Jugendzentren evaluiert und ist attraktiv unter anderem mit southpark-Figuren gestaltet. Sie wird im Jahre 2010 ergänzt durch Trainingsmodule, die in Bücherhallen, Jugendzentren und anderen Jugendbildungsmaßnahmen erfolgen sollen. Zudem soll netzdurchblick.de mit anderen relevanten Internetseiten für Jugendlichen vernetzt werden. Hier bieten sich die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Kooperation an. So kann »netzdurchblick.de« in die eigene Homepage eingebunden oder als Trainingsmodul in Jugendeinrichtungen angeboten werden.

MediaScouts fördern die Qualifizierung von 15- bis 16-jährigen Jugendlichen durch Jugendlichen (peers) in den Bereichen Internet/Web 2.0, Computer-/Onlinespiele und Handy. Das Projekt »MediaScouts« überträgt den bereits in der Suchtprävention erfolgreich angewandten Ansatz der Peer-to-Peer-Education auf die Medienkompetenzförderung. Die unterschiedlichen Medienzugänge von Jugendlichen, deren Begeisterung für neue Technikoptionen und Kommunikationsformen werden mit der Vermittlungs- und Beratungskompetenz qualifizierter »MediaScouts« zusammengeführt. Jugendliche »MediaScouts« werden qualifiziert, um eigene Projekte an der jeweiligen Schule bzw. im jeweiligen Jugendzentrum durchzuführen. Diese Ergebnisse dieser Medienprojekte (Handy-Filme, Fotoprojekte, Hörbeiträge etc. werden anschließend als Handreichung (DVD) veröffentlicht.
Träger des Projekts ist der Verein Schnittpunkt e.V. in Zusammenarbeit mit der Aktion Kinder- und Jugendschutz Landesarbeitsstelle Schleswig-Holstein (AKJS-SH). Das Projekt wird zunächst als Pilot im Kreis Dithmarschen, in der Stadt Neumünster sowie dem Kreis Schleswig-Flensburg durchgeführt. Nach einer externen Evaluierung soll das Projekt flächendeckend in Schleswig-Holstein und Hamburg angeboten werden. Wer in Hamburg Interesse an einer Kooperation hat, möge sich bitte bei der MA HSH melden.

Schnappfisch-Media: Schnappfisch ist das Jugend-Medien-Projekt von TIDE, dem Hamburger Bürger- und Ausbildungskanal. Die Schüler/innen erarbeiten angeleitet von Medienpädagogen eigene Beiträge für Radio, Fernsehen und Internet. Sie recherchieren Themen, führen Interviews, filmen, führen Umfragen durch und schneiden am Ende das Material für einen Hörfunk- bzw. Fernseh-Beitrag, der dann ausgestrahlt wird. Das Projekt wird von der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) und der MA HSH gefördert. Das Projekt ist offen für interessierte Jugendliche und auch für Kooperationen mit Einrichtungen der Jugendarbeit.

Die Aktion Sicheres Internet ist ein Informations- und Fortbildungsprojekt, das sich an Pädagogen aus Jugendeinrichtungen, Lehrkräfte, Elternvertretungen und pädagogische Referenten richtet. Eigens geschulte Referenten zu den Themen Internet/Web 2.0, Handy und Computerspiele informieren vor Ort über die jeweiligen Medienrisiken und die Möglichkeiten des präventiven Jugendmedienschutzes aus technischer und pädagogischer Sicht. Die Referenten können bei der MA HSH abgerufen werden, die auch den Einsatz der Referenten zahlt.

Mediennetz Hamburg: Wer macht was und was gibt’s Neues im Bereich Medienkompetenz in Hamburg? Antworten auf dieses Fragen bietet die Plattform mediennetz-hamburg.de. Auf dieser Internetplattform präsentieren sich die in Hamburg aktiven medienpädagogischen Einrichtungen, Werkstätten, Festivals und Initiativen. Die Plattform versteht sich als Info-Agentur. Wer einen Referenten, ein Kooperationsprojekt oder ein Jugendfilmfestival etc. sucht, hier wird ihm oder ihr geholfen. Zudem gibt es ein Magazin mit aktueller Berichterstattung und einen Veranstaltungskalender zu medienpädagogisch relevanten Terminen.

Newsletter MEiER – Medieninformationsdienst für Erziehende: Der »MEiER« erscheint ca. alle sechs Wochen und gibt einen redaktionell gestalteten Überblick zu ausgewählten Themen aus Medienpädagogik und -kompetenz, Jugendmedienschutz, Medienwirtschaft, Medienpolitik sowie Medienforschung. Der »MEiER« richtet sich an Pädagogen in der Jugendarbeit, in Schulen, Kitas sowie an Eltern und weitere Interessierte. Der Bezug ist kostenlos.

www.juuuport.de ist ein web-2.0-basiertes Selbsthilfe-Angebot von Jugendlichen für Jugendliche. Die Plattform bietet Jugendlichen die Möglichkeit, selbständig und gemeinsam Lösungsstrategien für ihre Probleme im Web zu erarbeiten sowie dort (eigen)initiativ und kreativ ihre Rechte durchzusetzen. Dabei werden sie von Gleichaltrigen unterstützt, die von Experten zu »Scouts« ausgebildet wurden und ehrenamtlich arbeiten. Es handelt sich um ein norddeutsches Kooperationsprojekt.

klicksafe ist ein ebenfalls für die Jugendarbeit interessantes Projekt zu Themen wie Computer-Spiele, Datenschutz, soziale Netzwerke, Suchmaschinen, Gewaltdarstellungen, Cyber-Mobbing. Mit Informationen zu diesen und weiteren Themen richtet sich die Online-Plattform klicksafe an Jugendliche, Eltern und Pädagogen. Es gibt konkrete Materialien, Vorschläge und Aktionen für einen sicheren Umgang mit dem Internet. Sehr hilfreiche Handbücher können herunter geladen werden. Im Zentrum der klicksave-Plattform stehen die klicksafe-Tipps und entsprechende Flyer, die auch in türkischer und neuerdings ebenso in russischer Sprache angeboten werden.

Neben den für die Jugendarbeit relevanten Projekten fördert die MA HSH weitere Angebote, insbesondere für Kinder und Eltern. Nähere Informationen finden sich auf der MA HSH-Homepage. Zudem greifen wir mit Veranstaltungen und Diskussionsforen immer wieder aktuelle Fragen der Mediennutzung und -wirkung bei Kindern und Jugendlichen auf. Ausdrücklich einladen möchte ich an dieser Stelle zur Teilnahme an dem von der MA HSH veranstalteten Medienkompetenztag, der am 8. April 2010 in Hamburg stattfinden wird. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Infokasten auf dieser Seite. Im Rahmen der Veranstaltung werden nicht nur für die Jugendarbeit wichtige Themen diskutiert. Es gibt auch eine Präsentation spannender Medienkompetenzprojekte und die Möglichkeit mit Ansprechpartner der o.g. Projekte direkt ins Gespräch zu kommen.

Die MA HSH ist interessiert an weiteren Kooperationen und freut sich, wenn von den auf Landesebene tätigen Jugendverbänden und Arbeitsgemeinschaften in Hamburg und Schleswig-Holstein neue Projektideen vorgeschlagen werden. So ist auch eine Kooperation im Bereich der Jugendleiterausbildung (JugendleiterInnenCard, Juleica) denkbar, um dort wichtige Fragen der Medienerziehung nachhaltig zu vermitteln.

Ich bin davon überzeugt, dass die Medienkompetenzförderung auf diesem Weg zu einer starken Jugendarbeit beitragen kann. Gerade weil sich viele Eltern und Schulen nicht um die Medienvorlieben der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen kümmern, bietet sich hier ein ungehobener Schatz pädagogischer Möglichkeiten.