Im Januar 2018 hat sich die Initiative Gedenkort Stadthaus, der neben zahlreichen Verfolgten- und Opferverbänden auch der Landesjugendring Hamburg angehört, gegründet.
In der NS-Zeit Hamburgs spielte das Stadthaus eine prägende Rolle. Denn dort wurde in den Jahren 1933 bis 1943 die Gestapo-Zentrale eingerichtet und die Deportation von jüdischen Menschen sowie von Sinti und Roma organisiert. An diesem Ort wurden Widerstandskämpfer/innen, Sozialdemokraten/innen, Kommunisten/innen und Gewerkschafter/innen verhört und gefoltert – oft bis in den Tod.
Nach dem Wiederaufbau 1948 zog die Baubehörde der Stadt dort ein. Schon damals bemühte sich eine Initiative an diesen Ort des Schreckens zu erinnern, doch erst 1981 wurde eine Gedenktafel am Gebäude angebracht.
2009 wurde der gesamte Gebäudekomplex an die Quantum Immobilien AG verkauft, die mit dem Konzept »Stadthöfe« aktuell einen Umbau für Wohnungen, Hotel, Läden, Restaurants und Büros vorantreibt. Der seinerzeitige Verkauf enthielt die Auflage, im Gebäudekomplex einen würdigen Gedenkort auf ca. 750 qm einzurichten.
Nach einer Kleinen Anfrage der Linken wurde aus der Antwort des Senates (Bürgerschaftsdrucksache 21/11843 vom 31.01.2018) ersichtlich, dass die Fläche für einen Gedenkort mittlerweile auf nur noch 70 qm geschrumpft ist. Die geplante kleine Ausstellung soll sich in einer Buchhandlung mit Café befinden, wodurch »ein harmonischer Dreiklang« entstehen soll.
Wir finden: Konsum und Gedenken lassen sich nicht verbinden! Würdiges Gedenken sieht anders aus!
Wollt ihr die Initiative Gedenkort Stadthaus unterstützen? Dann kontaktiert uns per Mail (charlotte.schindler@ljr-hh.de) oder nehmt an den Mahnwachen teil, die auch im April jeden Freitag von 17 bis 18 Uhr an der Stadthausbrücke stattfinden.
Aufruf: Kommt zur Kundgebung mit internationalen Rednern/innen!
Wo: An der Stadthausbrücke 8a
Wann: 2. Mai 2018, 18.00 bis 19.00 Uhr!