Von Hans-Hendrik Widera, Jugendfeuerwehr Hamburg
Am 14. September nahmen 40 Jugendfeuerwehren aus Hamburg an einer Großübung teil. Über das gesamte Stadtgebiet verteilt, waren Notfälle zu lösen. Und sogar der Innensenator half mit.
Hamburg sieht rot. Es bot sich ein ungewohntes Bild an dem Sonntagvormittag im September. Fast überall im Hamburger Stadtgebiet waren rote Feuerwehrautos im Einsatz. Dieses war die Erfüllung eines Wunsches unserer jugendlichen Mitglieder, nach der Großübung im Jahr 2007 im Rahmen des 40. Geburtstages der Jugendfeuerwehr Hamburg, wieder einmal eine solche Übung über das gesamte Stadtgebiet zu veranstalten. Umfangreiche Vorbereitungen, über ein Jahr Planung und eine breite Unterstützung aus den 87 Freiwilligen Feuerwehren in unserer Stadt und der Berufsfeuerwehr Hamburg ermöglichte es uns, diesen Wunsch zu realisieren.
Planung. Um einen reibungslosen Ablauf für die fast 700 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 18 Jahren zu gewährleisten, wurde das gesamte Stadtgebiet in vier Übungsgebiete unterteilt. Jedes dieser Gebiete umfasste in etwa zehn sogenannte Übungslagen, wie die je nach Anforderungen verschiedenen Einsatzübungen bei der Feuerwehr genannt werden. Jede teilnehmende Jugendfeuerwehr stellte eine solche Übungslage in ihrem Heimatgebiet, meist unterstützt durch die örtlichen Freiwilligen Feuerwehren. Selber fuhr die jeweilige Jugendfeuerwehr jedoch zu Übungen in einem ganz anderen Übungsgebiet in Hamburg. Damit hatte jede Jugendfeuerwehr die Möglichkeit, interessante und unvorhersehbare Situationen an völlig unbekannten Orten meistern zu müssen.
Und Praxis. Am Übungstag fanden sich bis neun Uhr morgens die 40 teilnehmenden Jugendfeuerwehren in ihren Bereitstellungsräumen ein. Von dort begannen dann die Alarmierungen an die ersten Übungslagen. Senator Michael Neumann, der Schirmherr der Veranstaltung und Präses der Behörde für Inneres und Sport, half tatkräftig mit und alarmierte die erste Jugendfeuerwehr über Funk zu deren ersten Übungslage. Von da an wurde es rot auf Hamburgs Straßen: Denn nun setzten sich nach und nach die 40 Jugendfeuerwehren in Bewegung, die nun von Übungslage zu Übungslage gerufen wurden. Die Einsätze umfassten das gesamte Leistungsspektrum der Feuerwehr. Neben der Feuerwehrtechnik war vielfach auch Erste Hilfe vor Ort zu leisten. So musste u. a. ein brennender PKW oder ein brennendes Spielgerüst gelöscht, eine eingeklemmte Person aus einem Keller befreit, eine Person aus dem Wasser gerettet oder eine verletzte Fahrradfahrerin nach einem Verkehrsunfall versorgt werden. Insgesamt wurden über 240 Übungen durchgeführt! Neben den Herausforderungen, welche die Kinder und Jugendliche vor Ort zu meistern hatten, lag ein Schwerpunkt auf dem Feedback, welches nach jeder Übung gegeben wurde. Denn natürlich sollte die Großübung auch Wissen und Erfahrung vermitteln und so dabei helfen, die Fertigkeiten der jungen Feuerwehrleute weiter zu verbessern.
Abschluss mit Essen. Gegen 14 Uhr wurden die letzten Übungen abgearbeitet. Anschließend fuhren alle Jugendfeuerwehren zur Abschlussveranstaltung in die Feuerwehrakademie in Hamburg. Hier stand ein riesiges Mittagessen für die fast 700 Kinder und Jugendliche bereit. Beim Essen hatten alle Zeit, sich über das Erlebte und die gewonnen Erfahrungen auszutauschen. In kurzen Abschlussreden lobten Uwe von Appen (Landesjugendfeuerwehrwart) und André Wronski (Landesbereichsführer der Freiwilligen Feuerwehren) das eindrucksvolle Engagement aller Beteiligten und dankten dem Organisationsteam für die reibungslose Durchführung. Die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehren wirkten zwar etwas erschöpft von den anspruchsvollen Übungen – aber umso glücklicher, diese auch gemeinsam gemeistert zu haben. Der Wunsch nach einer Großübung im gesamten Stadtgebiet könnte nicht allzu fern wieder lebendig werden.
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Info: Jugendfeuerwehr Hamburg
Wer mitmachen möchte, findet alle 58 Gruppen, auch in seiner Nähe, unter www.Jugendfeuerwehr-Hamburg.de oder per E-Mail-Anfrage an info@. JF-Hamburg.de