Das Titelthema dieser punktum-Ausgabe ist ein erstes Lebenszeichen aus dem LJR-Projekt, das mit vollem Namen »Erhalt, Unterstützung und Stärkung des Ehrenamts von Schüler/innen und ehrenamtlich Tätigen in Jugendverbänden bzw. Projekten« lautet. Ein wenig sperrig, daher die Kurzform. Seit Mitte Dezember 2013 arbeitet Melanie Babst (s. HausTicker in punktum 4-13) als Referentin, im Umfang einer halben Stelle, für dieses Projekt. Das Projekt läuft noch bis Dezember 2015. Ihre Recherchearbeit führte sie zunächst nach Volksdorf, woraus zusammen mit der Autorin Marie-Charlott Goroncy der Titelthemenbeitrag entstand.
Hervorgegangen ist das Projekt aus den Fragen und Besorgnissen der Jugendverbände in Bezug auf die Bildungsreformen der letzten Jahre, deren Folgen sich auf die Rahmenbedingungen des jugendlichen Ehrenamtlichen auswirken. Denn die Reformen (Umstellung von G9 auf G8, Studienreform, Einführung der Ganztagsschule) stellen die Jugendverbände und ihre Mitglieder vor die Herausforderung, wie sie ihr Engagement angesichts knapper werdender zeitlicher Rescourcen der Schüler/innen und Studenten/innen weiter ausführen können. Das hat auch die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) erkannt und finanziert daher die Projektstelle zur Auslotung der Problemlagen. Weitere Projektinhalte sind u.a. eine Bestandsaufnahme zur Frage der Kooperation zwischen Jugendverbänden und Ganztagsschulen und das Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten sowie die Identifikation von »Gelingensbedindungen«.
Die Wichtigkeit informeller und non-formaler Bildungsprozesse, wie sie im Jugendverband stattfinden, wird zunehmend erkannt. Ehrenamtliches Engagement – sei es bei der Sportjugend, der Jugendeuerwehr, den Pfadfindern/innen oder im Rahmen eines sozialen Projekts – trägt zur Stärkung des Selbstbewusstseins und dem Ausbau sozialer Kompetenzen bei. Diese Prozesse wirken sich auch positiv auf das schulische Lernen aus. So belegt zum Beispiel die Studie zur Entwicklung der Ganztagsschule (StEG), dass eine hohe Qualität der außerunterrichtlichen Angebote einen positiven Einfluss auf die Schulleistungen und das Sozialverhalten hat. Das wichtige Feld der außerschulischen Jugendarbeit soll daher unbedingt erhalten bleiben und ausgebaut werden. Anzustreben ist, dass sich Mädchen und Jungen in Jugendverbänden oder -projekten auch im zeitlichen Rahmen ihrer schulischen Einbindung weiterhin engagieren können. Um diesen Prozess zu unterstützen, agiert Melanie Babst im Rahmen der Projektstelle Engagementförderung auch als Ansprechperson und »Kümmererin«. Politisch hat der Landesjugendring Hamburg bereits im Juni 2013 auf seiner Vollversammlung Positionen zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements beschlossen (www.ljr-hh.de/LJR-VV-Freiraeume-schaffen.1297.0.html).