Interkulturelle Öffnung: Ein Thema – aber keine Realität?
»Wir sind doch für alle offen!« Eine geläufige Selbstauskunft in den Jugendverbänden. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen der Jugendverbandsarbeit sind egalitär verfasst: Im Achten Sozialgesetzbuch zur Kinder- und Jugendhilfe (§§ 11 ff.) werden die Leistungen und Angebote zugunsten aller jungen Menschen in Deutschland beschrieben.
Keine Realität? Gleichwohl werden Jugendverbände von außen häufig als »closed shops« wahrgenommen. Hinkt die interkulturelle Öffnung der proklamierten Offenheit hinterher? Wer das für seinen Jugendverband mal selbst testen möchte, kann dies online mit dem »interkulturellen Selbstcheck« des Landesjugendringes NRW tun: Mittels eines differenzierten Fragebogens können Defizite, Ansätze und vorhandene Stärken ausgelotet werden. (
www.ljr-nrw.de/index.php?id=509)
Weitere Anregungen liefern die beiden Beiträge im Titelthema: Kirsten Bruhns (Deutsches Jugendinstitut) gibt einen kritischen Überblick zu Erfahrungen und Herausforderungen der interkulturellen Öffnung in der Jugendverbandsarbeit. Andrea Mack-Philipp (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) berichtet von einer Tagung über »Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund«, deren Potenziale für die zivilgesellschaftliche Integration weiter zu stärken und zu entwickeln sind. (jg)