Statistisch sinken die Zahlen. Gab es im Jahr 2001 noch über 3.000 ehrenamtliche Jugendleiter/innen mit einer gültigen Juleica (Jugendleitercard) in den Hamburger Jugendverbänden, so sank die Zahl auf knapp 2.500 gegen Ende 2011. Grund genug für den Landesjugendring Hamburg und die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI), einmal gemeinsam nach den Ursachen zu schauen und die Initiative »Mehr Juleicas! Aber wie?« zu starten. Bei der Auftaktveranstaltung am 14. November 2012 diskutierten Vertreter/innen aus rund 20 Jugendverbänden offen und kritisch über die Problemlagen rund um das ehrenamtliche Engagement allgemein und um die Juleica im speziellen. Ein breites Spektrum an Schwierigkeiten trat dabei zutage: Es reicht von externen Faktoren (schwindendes, freies Zeitbudget junger Menschen durch Schule, Ausbildung und Studium) über interne Schwierigkeiten (Beantragungsfragen) bis hin zu generellen Problemen (»mangelnde Attraktivität der Juleica« für junge Ehrenamtliche). Diese vielfältigen Problemkonstellationen werden der Landesjugendring und die BASFI gemeinsam auswerten – und die Initiative entsprechend mit Lösungsvorschlägen und weiteren Veranstaltungen fortsetzen. Trotz all dieser Probleme und der statistischen Abwärtstendenz der Juleica-Zahlen war das wichtigste Ergebnis der Auftaktveranstaltung: Die Zahlen sind kein Symptom für eine heraufziehende, strukturelle Krise der Jugendverbandsarbeit.
Im Gegenteil. Denn weiterhin werden zum einen mehr Jugendleiter/innen ausgebildet als Juleicas beantragt. Und zum anderen setzen viele Ehrenamtliche ihr Engagement nach Ablauf der Juleica-Gültigkeitsdauer (drei Jahre) fort, ohne erneut eine Card zu beantragen. Diese Differenz zwischen Statistik und Realität der Hamburger Jugendverbandsarbeit gilt es folglich zu beachten. Gleichwohl werden die BASFI und der LJR alles daran setzen, auch den Trend umzukehren. (jg)