Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 4-2005, Rubrik Mitteilungen Alternative Stadtrundfarten

Mitteilungen Alternative Stadtrundfahrten

Schulfahrten »ausverkauft« – aber es geht auch anders ...
Für Hamburger Schulklassen, die an einer Alternativen Stadtrundfahrt teilnehmen, übernimmt die Kulturbehörde i.d.R. fast 60% der anfallenden Kosten. Nur so ist es möglich, dass der Landesjugendring Hamburg Alternative Schulfahrten für einen Preis von 117,80 € anbieten kann. Für das Jahr 2005 hatte die Kulturbehörde zunächst die Unterstützung von 25 Schulfahrten zugesagt und ihr Förderbudget Ende Oktober noch mal um fünf Fahrten aufgestockt, da die Nachfrage – wie erwartet – groß war. Trotz des geänderten Zuwendungsbescheids der Kulturbehörde sind nun jedoch alle Fördermittel aufgebraucht.
Schulklassen, die noch in diesem Jahr eine Alternative Stadtrundfahrt zum Thema »Hamburg im Nationalsozialismus« machen möchten, müssen also entweder 290 € pro Tour zahlen oder stattdessen einen geführten Rundgang machen. Viele unserer Fahrten sind – leicht abgewandelt – auch als Rundgang durchführbar und kosten dann nur 67 €.

Erinnerungspädagogik – Gemeinsame Fortbildung in Nürnberg
Wie können wir mit unseren Alternativen Stadtrundfahrten und Rundgängen zur Geschichte des Nationalsozialismus in Zukunft Haupt- und Sonderschüler besser ansprechen? Dies war die Ausgangsfrage der gemeinsamen Fortbildung des Arbeitskreises »Alternative Stadtrundfahrten« vom 21. – 23. Oktober 2005 in Nürnberg, an der auch Kollegen des Stadtjugendrings Stuttgart und des Landesjugendrings Berlin teilgenommen haben. Neben einer allgemeinen Erkundung Nürnbergs standen ein geführter Rundgang über das ehemalige Reichsparteitagsgelände sowie der Besuch des Dokumentationszentrums »Faszination und Gewalt« auf dem Programm, welches der Geschichte des Geländes seit 2001 eine ausführliche Ausstellung widmet. Anregungen und praktische Tipps zur pädagogischen Arbeit mit leistungsschwächeren Schüler/innen erhielten wir dabei von Mitarbeitern des Vereins »Geschichte für alle« und den Kolleginnen des Kreisjugendrings Nürnberg, die seit mehreren Jahren im Projekt »Pädagogik rund ums Dokuzentrum« vielfältige Ideen und Erfahrungen zur Erinnerungsarbeit sammeln.

Seminartag in Neuengamme – Am 28. Oktober fand zum Thema »Wessen Erinnerung? Welches Gedenken? Erinnerungspädagogik in der Migrationsgesellschaft« ein Seminartag in Neuengamme statt, der von »umdenken«, dem Bildungswerk der Heirich-Böll-Stifung, und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme organisiert worden war. An eine zweitägige Veranstaltung des Vorjahres anknüpfend wurden dabei Ergebnisse und Erfahrungen vorgestellt und diskutiert. Neben Matthias Proske vom Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main hielt dabei Ulla Kux von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. in Berlin einen interessanten Vortrag.

Maren Riepe, Landesjugendring Hamburg | maren.riepe@remove-this.ljr-hh.de