Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 2-2009, Rubrik Mitteilungen Alternative Stadtrundfarten

Fotografie und Film als Medien der Information, Interpretation und Erinnerung: Eine Suche nach Ausdrucksformen am historischen Ort

Workshop für an Medienarbeit und Medienkritik interessierte Jugendliche

Mit der nationalsozialistischen Zeit kommen wir heute immer weniger über den unmittelbaren Kontakt zu Zeitzeugen, sondern durch Fotografien, Fernseh- und Kinofilme sowie durch das Internet in Berührung. In dem Workshop soll es darum gehen, vergangene und gegenwärtige fotografische und filmische Annäherungen an den Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg und die Konzentrationslager zu reflektieren. Zudem soll der Umgang mit Fotografien in aktuellen Krisensituationen hinterfragt werden.

Im zweiten Teil des Workshops wollen wir nach den Möglichkeiten fragen, wie das Geschehen im Medium Fotografie thematisiert wird und eigene fotografische Umsetzungen finden. Welche Wege und Mittel bringen uns das Geschehen näher und welche Erfahrungen und Vorstellungen tragen wir selbst mit uns herum, die wir gerne in Fotografien festhalten und mit dem historischen Geschehen in Verbindung bringen wollen?

Die aktive Aneignung des historischen Ortes steht im Zentrum des Projekts. Hierzu wollen wir uns zu Beginn auf die fotografischen Zeugnisse des ehemaligen KZ Neuengamme konzentrieren und im Medienarchiv der Gedenkstätte recherchieren. Anschließend sollen eigene fotografische Erkundungen und Präsentationsformen gefunden werden. Digitalkameras und Computer sowie Materialien für die Gestaltung stehen zur Verfügung. Die eigenen fotografischen Annäherungen an den historischen Ort und die individuellen Perspektiven können im Anschluss an das Projekt im Studienzentrum der Gedenkstätte gezeigt werden. Es besteht nach Absprache die Möglichkeit, auf dem Gelände der Gedenkstätte zu übernachten.

Teamerinnen: Gesa Becher, Fotografin und Jugendbildungsreferentin. Sie hat bereits Workcamps auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte betreut und mit Jugendgruppen Filme gedreht. Ute Wrocklage, Kunsthistorikerin und Kunstpädagogin, leitet Seminare zu Fotos als Quelle, betreut Bildungsreisen und bietet Fotokurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Thomas Käpernick, Historiker, ist freier Mitarbeiter im Foto-Archiv der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Organisation vor Ort: Maren Riepe, Bildungsreferentin des Landesjugendrings Hamburg. Oliver von Wrochem, Leiter des Studienzentrums der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Anmeldung: Dr. Oliver von Wrochem, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum, Jean-Dolidier Weg 75, 21039 Hamburg, Tel.: (040) 428 131 515, oliver.vonWrochem@remove-this.bksm.hamburg.de

Zeit: 20.-23.7.2009 (4 Tage)

Ort: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum

Veranstalter: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, in Kooperation mit Arbeit und Leben Hamburg und dem Landesjugendring Hamburg

Teilnahmegebühr: 20 Euro, Ermäßigung auf Anfrage