Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 3-2009, Rubrik Nachrichten

Alternative Stadtrundfahrten

Landesjugendring und Jugendverbände beteiligen sich an der »Nacht der Jugend«
Bei der »Nacht der Jugend« am 9. November 2009 im Hamburger Rathaus werden die AGfJ, die DGB-Jugend, die DBB-Jugend und der LJR mit Ständen und Aktionen vertreten sein.
Info: »Nacht der Jugend« im Hamburger Rathaus | 9. November 2009 | 19 bis 23 Uhr www.rathausnacht.de

Alternative StadtErkundung
Im Rahmen der »Nacht der Jugend« wird der LJR sein neuestes Angebot der Alternativen Stadtrundfahrten vorstellen: die Alternative StadtErkundung. Dazu laden wir herzlich ein, um 19:30 Uhr in den Plenarsaal zu kommen.
Gab es die »Weiße Rose« auch in Hamburg? Was passierte jemandem, der in einem Lied Adolf Hitler und seine Partei verspottete? Und wo setzte die Gestapo in Hamburg selbst Jugendliche mit brutalen Verhörmethoden unter Druck? Um diese und andere Fragen zu beantworten, begeben sich die Teilnehmenden bei der Alternativen Stadterkundung selbst auf die Suche! Wir starten im Hamburger Rathaus und befassen uns dort zunächst mit der Funktion des Rathauses heute sowie mit der Machtergreifung Hamburger Nationalsozialisten im März 1933. Anschließend erhaltet Ihr Informations- und Aufgabenhefte zu fünf unterschiedlichen Themen des Nationalsozialismus: Jugend, Kultur, Politik, Wirtschaft und Kirche stehen zur Auswahl. Unsere Stadtpläne weisen Euch den Weg zu Hamburger Gedenkorten ...
Info: Alternative StadtErkundung
9. November 2009 | 19:30 Uhr im Plenarsaal des Rathauses | Teilnahme kostenlos
Buchung nach Terminwunsch: Wer zur »Nacht der Jugend« am 9. November keine Zeit hat, kann die Alternative StadtErkundung auch gern für seine Jugendgruppe unter www.alternative-stadtrundfahrten.de buchen.

»Techniker der Endlösung«
Fortbildung der Alternativen Stadtführer/innen zum Umgang mit Tätergeschichte
»Stets gern für Sie beschäftigt...« – so unterschrieben Konstrukteure und Leiter der Firma »Topf & Söhne« in Erfurt ihre Geschäftspost. Ob dieses Zitat bald auch als großer Schriftzug auf der Nordwest-Seite des Verwaltungsgebäudes des einstigen Firmensitzes zu sehen ist, wird derzeit in Erfurt diskutiert. Denn die Firma »Topf & Söhne« produzierte Verbrennungsöfen für den Massenmord im Nationalsozialismus. Das ehemalige Firmengelände steht daher symbolisch für die Verquickung von deutscher Industrie und Holocaust und soll ab 2011 als Gedenkort u.a. mit der Ausstellung »Techniker der Endlösung« eröffnet werden. Vor diesem Hintergrund hat das DGB-Bildungswerk Thüringen vom 16. bis 18. Oktober 2009 nach Erfurt eingeladen. An dem Seminar »Zum Umgang mit Tätergeschichte in der Vermittlung des Nationalsozialismus« nahmen insgesamt neun freiwillige Mitarbeiter/ innen des LJR teil, die Alternative Stadtrundfahrten leiten. Denn die Fragen, wie die Beteiligung »ganz normaler Menschen« am nationalsozialistischen Massenmord vermittelt werden kann und wie junge Menschen zur Reflexion über Ethik und Verantwortung im beruflichen Handeln angeregt werden können, stellt sich bei den Alternativen Stadtrundfahrten immer wieder. Das Seminar diente neben der Auseinandersetzung mit der Geschichte der Firma »Topf & Söhne« auch dem Erfahrungsaustausch mit Kolleg/innen der SJR Stuttgart, des DGB-Bildungswerk Thüringen, des AK Stadterkundungen in Berlin und anderen Anbietern politisch-historischer Jugendbildung zum Nationalsozialismus.