Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 3-2022, Rubrik HausTicker

Da geht noch anderes.

Stärkung der politischen Bildung in Hamburg

Die beiden Fraktionen von SPD und Grüne haben im Juni einen Antrag mit dem Thema »Stärkung der politischen Bildung in Hamburg« in die Hamburgische Bürgerschaft eingereicht (Drucksache 22/8620). Im Fokus stehen dabei die politische Bildung an Schulen und die außerschulischen Angebote der von der Landeszentrale für politische Bildung geförderten Bildungsträger. Der Senat wird im Antrag u.a. ersucht, einerseits den Stand der politischen Bildung in Schulen und der außerschulischen staatlich geförderten Angebote darzustellen sowie andererseits ein Konzept »mit allen Ausrichtenden von Demokratiebildungsangeboten der öffentlichen Hand« zu erarbeiten, um Schülerinnen und Schülern aller Schulstufen gleichermaßen Zugang zu den Angeboten zu ermöglichen. Zudem sollten »außerschulische Angebote so gestaltet [werden], dass eine Teilnahme während der Unterrichtszeit grundsätzlich für Schüler:innen möglich ist«.

Das ist begrüßenswert. Die Fokussierung der Antragssteller von SPD und Grüne auf Schule und ergänzende Angebote für junge Menschen greift jedoch bei der Demokratiebildung zu kurz. Da geht noch mehr und anderes. Darauf weisen die Jugendverbände im Landesjugendring Hamburg mit dem jüngsten Beschluss auf der gemeinsamen Vollversammlung (August 2022) hin. Darin heißt es: »Zu [den] Orten politischer Bildung gehören auch die Hamburger Jugendverbände. In den selbstorganisierten Jugendgruppen und Freizeiten der Jugendverbände machen viele junge Menschen prägende Erfahrungen mit demokratischen Entscheidungsprozessen. … In der freiwilligen, selbstorganisierten und nicht-verzweckten Gemeinschaft der Gruppe wird Politik und  Demokratie – als das gleichberechtigte Entscheiden über gemeinsame Angelegenheiten – für Kinder und Jugendliche unmittelbar erlebbar. … Wie kaum ein anderer Akteur in der Stadt schaffen Jugendverbände Freiräume für demokratisches Handeln von jungen Menschen. Gerade für das konkrete Handeln ist an anderen Orten politischer Bildung – insbesondere in der Schule – wenig Platz. Die in den Entwürfen der neuen Bildungspläne der Schulbehörde verstärkte Vorgabe von Unterrichtsinhalten lässt befürchten, dass das demokratische Tun in der Schule auch zukünftig nicht im Fokus stehen wird. Gerade deswegen fordern wir, den besonderen Beitrag der Hamburger Jugendverbände zur politischen Bildung in Hamburg als Werkstätten der Demokratie anzuerkennen und weiter zu stärken.«

Der vollständige Text des VV-Beschlusses findet sich unter: www.ljr-hh.de/index.php?id=2319