Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 3-2020, Rubrik Titelthema

Zur Person: Britta Herrmann (Grüne)

Britta Herrmann ist seit 2020 Mitglied der Grünen Bürgerschaftsfraktion, seitdem Sprecherin für Familie, Kinder, Jugend und Mitglied im entsprechenden Fachausschuss der Bürgerschaft. Hinzu kommen noch der Gesundheits- und Innenausschuss.
Beruflich arbeitet Britta Herrmann als Leiterin einer Kindertagesstätte und kennt das Hamburger Jugendhilfesystem auch »von der anderen Seite«. Als wissenschaftliche Mitar-beiterin der Enquêtekommission »Kinderschutzund Kinderrechte stärken« hatte sie zudem die Möglichkeit, zwei Jahre als wissenschaftliche Referentin an diesen Themen mitzuwirken. Von daher lag es für Britta Herrmann auch nahe, für die grüne Bürgerschaftsfraktion als jugendpolitische Sprecherin aktiv zu werden, um so ihre Kompetenzen einzubringen. Politische Erfahrungen bringt sie zudem aus ihrer vorangegangenen Arbeit im Jugendhilfeausschuss Harburg mit. Zu den politischen Herausforderungen der gestarteten Legislaturperiode nennt Britta Herrmann vor allem die inhaltliche Verpflichtung aus ihrem Engagement in der genannten Kommission: »Zwei Jahre Arbeit in dieser Enquêtekommission dürfen nicht für umsonst gewesen sein.« Wichtig ist ihr dabei insbesondere, »die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Jugendhilfeprozesse zu verankern«. Bedarf an erweiterten Beteiligungsprozessen sieht sie jedoch auch in anderen Bereichen. »In der Stadtplanung passiert da viel zu wenig – trotz dem Paragraphen 33.« Dieser Paragraph im Bezirksverwaltungsgesetz schreibt den Bezirksämtern vor, bei Planungen und Vorhaben, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen berühren, geeignete Verfahren für die angemessene Partizipation junger Menschen zu entwickeln und durchzuführen. »Hier müssen Partizipationsprozesse sichtbarer gemacht werden.« Jugendverbandsarbeit stellt für Britta Herrmann einen Freiraum für junge Menschen jenseits der Institutionen Schule, Ausbildung oder Uni dar, in dem vor allem »freie Gestaltung« erlernt wird. Und in dem das »nonformale Lernen gelebt« wird. Daher genieße Jugendverbandsarbeit zur Recht einen »hohen Stellenwert in der Stadt«.