Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 5-2005, Rubrik Titelthema

Die Hamburger in Berlin

Hamburger Bundestagsabgeordnete im Überblick

14 Abgeordnete entsendet Hamburg in den 16. Deutschen Bundestag. Sechs wurden als Direktkandidaten in ihrem Wahlkreis gewählt, acht weitere über die Landesliste ihrer Partei. Die SPD errang bei der Bundestagswahl im September 2005 alle sechs Direktmandate; über die jeweilige Landesliste, gewichtet nach Zweitstimmenanteil, erreichten die CDU vier Abgeordnetenplätze, die Grünen zwei Sitze sowie die FDP und Die Linke jeweils einen Platz im Bundestag.
punktum stellt die Hamburger Mitglieder des Bundestagtages in einem kurzen Steckbrief vor. Alle Abgeordneten erhielten vier gleichlautende Fragen.




Niels Annen, SPD (direkt gewählt im Wahlkreis Hamburg-Eimsbüttel)

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin | T. (030) 22 77 23 82
F. (030) 22 77 62 82 | Niels.Annen@remove-this.bundestag.de
Hamburger Büro: SPD Eimsbüttel | Grindelberg 59 | 20144 Hamburg | T. (040) 42 32 87 11 F. (040) 42 32 87 19
www.niels-annen.de

Biographisches:
• geboren am 6.4.1973 in Hamburg
• 1989 – 1992 Peter-Petersen-Schule, Hamburg (Abitur)
• Vorsitzender der SchülerInnenkammer Hamburg (LandesschülerInnenvertretung)
• 1992 – 1993 Zivildienst beim Landesjugendring Hamburg
• 1994 Student der Geschichte, Geographie und Lateinamerika-Studien an der Universität Hamburg
• seit 1989 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD)
• 2001 – 2004 Bundesvorsitzender der JungsozialistInnen
in der SPD (Jusos)
• seit 2003 Mitglied im SPD-Parteivorstand

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie »damals« in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Niels Annen: So lange ist das »damals« ja nicht her bei mir. Insofern hat sich da nicht viel geändert. Zudem denke ich schon, dass ich mir selber treu bleibe. Ich will soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit durchsetzen. Ich will daran arbeiten, dass eben nicht der Geldbeutel der Eltern und die soziale Herkunft über die Zukunft junger Menschen entscheiden. Zudem war mein bisheriges politisches Engagement immer vom Kampf gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Neofaschismus geprägt. Das wird sich nicht ändern.

2. | . … und was ist von diesen Ideen geblieben?
NA: Die Ideen sind ja nicht weg. Nun kommt es darauf sie auch umzusetzen und sich nicht auf Erreichtem auszuruhen.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit …
NA: Klar ist doch, die große Koalition ist keine Liebesheirat. Sie wurde durch die Verweigerungshaltung der FDP notwendig. Deshalb sind viele Punkte im Koalitionsvertrag echte Kompromisse. Wir haben erreicht, dass die Bundesmittel zur Förderung von Ganztagesschulen erhalten bleiben.
Auch das BAFöG und die Verbesserungen, die unter Rot-Grün erreicht wurden, bleiben erhalten. Wer sich an den Wahlkampf erinnert, weiß, dass das alles andere als unspektakulär ist.
Mir ist auch wichtig, dass sich an der Friedenspolitik der deutschen Bundesregierung substanziell nichts ändert. Auch eine große Koalition wird keine Soldaten in den Irak schicken.

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
NA: Ich bin Mitglied im auswärtigen Ausschuss und im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Angelegenheiten. Bei meiner Arbeit in diesen Ausschüssen geht es mir um einen gerechten Ausgleich zwischen den Ländern des Nordens und den so genannten Entwicklungsländern, um eine faire Gestaltung von Globalisierung. Und es geht um eine aktive Friedenspolitik, die auf Ausgleich und Prävention setzt und auf die Stärke des Rechtes und nicht das Recht des Stärkeren.



Antje Blumenthal, CDU (gewählt über Landesliste), Beamtin

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin | T. (030) 22 77 01 83
F. (030) 22 77 61 83 | antje.blumenthal@bundestag.de
Hamburger Büro: Lange Reihe 54 | 20099 Hamburg | T. (040) 24 64 80
F. (040) 28 00 49 51 | brigitta.martens@remove-this.antje-blumenthal.de
www.antje-blumenthal.de

Biographisches:
• geboren am 25.12.1947
• seit 1966 Mitglied der CDU
• 11/1986 – 05/1987 und 09/1989 – 11/2001 Mitglied
der Hamburgischen Bürgerschaft
• seit 1989 Landesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) und seit 1993 stellvertretende Bundesvorsitzende der CDA
• seit 11/2001 Mitglied des Deutschen Bundestages

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten sie »damals« in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Antje Blumenthal: Alles natürlich. Aber ganz konkret waren die Fragen der betrieblichen Mitbestimmung für mich von besonderer Bedeutung. Weiter meint man ja im jugendlichen Alter gleich die ganze Welt (außenpolitisch) verändern zu müssen.

2. | …und was ist von diesen Ideen geblieben?
AB: Ich denke, vieles ist davon geblieben. Vor allem aber ist die Mitbestimmung damals auf den Weg gebracht worden, die ja auch heute noch nach wie vor ein hoch aktuelles Thema ist.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit ….
AB: Wir werden in den kommenden Jahren neue Formen der Generationengerechtigkeit finden müssen, die auch unter den drastisch veränderten demographischen Voraussetzungen langfristig tragfähig sind. Der Generationenvertrag, der lange Zeit angemessenes Instrumentarium für und Ausdruck der Generationengerechtigkeit war, ist dazu - zumindest in seiner jetzigen Form - nicht mehr geeignet. Ich sehe die Zukunft in der Integration von Kapitaldeckungsverfahren als gute Möglichkeit für einen dauerhaft tragfähigen und fairen Kooperationsvertrag zwischen den Generationen.

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
AB: Meine Arbeit im Deutschen Bundestag und in meinem Wahlkreis Hamburg Mitte wird sich auch in Zukunft auf die Bereiche Familien- und Jugendpolitik sowie auf die Gesundheitspolitik konzentrieren. Als meine Arbeitsschwerpunkte für die kommende Legislatur sehe ich nach wie vor die Problematik sog. Sekten und Psychogruppen an. Darüber hinaus werde ich mich intensiv um die Verbesserung der Situation der Kindermedizin in Deutschland kümmern.


Christian Carstensen, SPD (direkt gewählt in Hamburg-Nord)

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin | T. (030) 22 77 53 36
F. (030) 22 77 68 36 | christian.carstensen@bundestag.de
Hamburger Büro: Am Hasenberge 44 | 22337 Hamburg | T. (040) 50 09 03 89
F. (040) 50 09 08 23 | christian.carstensen@remove-this.wk.bundestag.de
www.christian-carstensen.info

Biographisches:
• geboren am 11. März 1973 in Hamburg-Langenhorn
• 1993 – 1994 Zivildienst bei der Arbeiterwohlfahrt
• 1994 – 1997 Studium der Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Politik
• seit 1998 Wissenschaftlicher Angestellter der Baubehörde (heute: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt)

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie »damals« in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Christian Carstensen: Mit 32 Jahren bin ich ja immer noch relativ jung und nun zum ersten Mal im Bundestag. Dort möchte ich meinen Teil dazu beitragen, daß die Politik und unsere Demokratie gerade von jüngeren Leuten wieder stärker als die Möglichkeit zur Gestaltung unserer Zukunft wahrgenommen werden. Politik wird schließlich von Menschen für Menschen gemacht. Deswegen ist es wichtig, dass Politiker ansprechbar sind und zum Mitmachen anregen. Mein Ziel ist es, dies in möglichst vielen Gesprächen in Schulen, Betrieben, bei Vereinen und Verbänden praktisch deutlich zu machen.

2. | … und was ist von diesen Ideen geblieben?
CC: Was von diesem Ziel umsetzbar ist, wird sich im Laufe der Zeit zeigen. Sicherlich wird es auch davon abhängen, wie intensiv das Angebot zum Gespräch und zur Diskussion, z.B. auch vom Landesjugendring wahrgenommen wird. Ich werde jedenfalls daran arbeiten, dass die Bilanz (zumindest aus Sicht der Menschen in meinem Wahlkreis) am Ende ganz gut ausfällt.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit …
CC: Damit der Staat allen Menschen wenigstens eine Grundsicherung für Alter, Krankheit/Pflege oder Arbeitslosigkeit bieten kann, muss der berechtigte Wunsch nach zusätzlicher Versorgung künftig privat abgesichert werden. Das bedeutet nicht nur, dass wir Jüngeren eigenes Geld, z.B. für eine Rentenzusatzversicherung hinlegen müssen. Es geht auch darum, dass jede/r Einzelne sich intensiver mit der eigenen Situation sowie mit den unterschiedlichen Möglichkeiten und Risiken beschäftigt. Dies bedeutet mehr Verantwortung zu übernehmen - für sich und auch für andere. Schließlich gibt es auch Gerechtigkeitsfragen innerhalb der eigenen Generation in Deutschland (Stichwort: Bildungschancen), weltweit (Stichwort: Ausbeutung oder Fairer Handel) und mit den noch kommenden Generationen (Stichwort: Umweltschutz, Atom- oder Ökostrom, etc.)

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
CC: Ich bin Mitglied im Verkehrsausschuss und werde mich dort ganz besonders um den Flugverkehr kümmern. Außerdem bin ich Stellvertreter im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, werde mich in der SPD-Arbeitsgruppe Kommunalpolitik für ein gegenseitiges Verständnis von Bundespolitik und einer Stadt wie Hamburg einsetzen und engagiere mich weiter für den weltweiten Kampf gegen den Hunger.


Dirk Fischer, CDU (gewählt über Landesliste), Rechtsanwalt

Berliner Büro: Unter den Linden 71 | 11011 Berlin | T. (030) 22 77 70 31
F. (030) 22 77 60 31 | dirk.fischer@bundestag.de
Hamburger Büro: Leinpfad 74 | 22299 Hamburg | T. (040) 47 70 55 | F. (040) 48 30 51
dirk.fischer@remove-this.wk.bundestag.de
www.bundestag.de/mdbhome/FischDi0/index.htm

Biographisches:
• geboren am 29. November 1943 in Bevensen
• 1964 – 1966 Wehrdienst bei der Bundeswehr (Oberleutnant)
• seit 1967 Mitglied der CDU und der Jungen Union
• Studium an der Universität Hamburg, Rechtswissenschaftliche Fakultät, 1975 erstes, 1978 zweites juristisches Staatsexamen
• seit 1972 Mitglied des CDU-Landesvorstandes in Hamburg und seit 1976 stellvertretender CDU-Landesvorsitzender
• 1970 – 1981 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft
• seit 1980 Mitglied des Bundestages
• seit 1982 Zulassung als Rechtsanwalt
• seit 1992 Landesvorsitzender der CDU Hamburg

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie »damals« in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Dirk Fischer: Schwerpunktmäßig ging es mir um zwei Themenbereiche: Zum einen um die »nationale Identität« unseres Landes, also vor allem um Fragen rund um die Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands und um die Ostpolitik. Hierbei gab es zum Teil heftige Kontroversen mit unserem politischen Gegner, der SPD. Als zweites habe ich mich sehr für den Bereich der Bildungspolitik interessiert, sowohl was den Bereich der Schulen als auch der Hochschulen betrifft. Schon damals gab es hier enormen Reformbedarf. Doch leider waren die ideologischen Gräben tiefer als die Erkenntnis, notwendige Veränderungen im Bildungsbereich durchzuführen.

2. | … und was ist von diesen Ideen geblieben?
DF: Die Einheit unseres Vaterlandes wurde friedlich vollzogen. Nach der Wiedervereinigung ist Deutschland ein glückliches Land, allerdings mit erheblichen Problemen, die wir – vor allem im Sinne zukünftiger Generationen – lösen müssen.
Was die Bildungsreformen betrifft, so wurden leider in den vergangenen Jahren unzureichende oder gar falsche Weichenstellungen vollzogen. Ziel muss es sein, in Deutschland ein Bildungssystem zu schaffen, in dem unsere Schulen und Hochschulen im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleiben. Bildung ist der Rohstoff unseres Landes.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit …
DF: Generationengerechtigkeit ist dann erreicht, wenn die Chancen zukünftiger (nachrückender) Generationen auf Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse mindestens so groß sind wie die der heutigen Generation (also der ihnen vorangegangenen Generationen). Dies wird allerdings nur möglich sein, wenn wir den notwendigen Reformkurs zum Erhalt unserer sozialen Sicherungssysteme (z.B. Pflege, Gesundheit, Rente) weiter konsequent fortführen und dabei die Staatsverschuldung nicht weiter erhöhen. Denn: Wer heute weiter Schulden aufnimmt, der versündigt sich an der Zukunft kommender Generationen.

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
DF: Ende November wurde ich von meiner Fraktion erneut zum verkehrs- und baupolitischen Sprecher (Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Aufbau Ost der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) gewählt. Gleichzeitig wurde ich stellvertretendes Mitglied im Ausschuss »Sport und Ehrenamt«. Seit 1992 bin ich Landesvorsitzender der Hamburger CDU und dadurch zusätzlich mit einer Vielzahl von landespolitischen Themen beschäftigt.



Anja Hajduk, Bündnis 90 / Die Grünen (gewählt über Landesliste), Psychologin

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin | T. (030) 22 77 17 36
F. (030) 22 77 67 37 | anja.hajduk@remove-this.bundestag.de
Hamburger Büro: Curienstr. 1 | 20095 Hamburg | T. (040) 39 92 52 13
F. (040) 39 92 52 52 | Wahlkreisbuero@hamburg.gruene.de | www.anja-hajduk.de


Biographisches:
• geboren 1963 in Duisburg
• 1982 – 1988 Psychologie-Studium in Düsseldorf und Hamburg
• seit 1995: Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen/GAL, Landes-verband Hamburg
• 1997 – 2002 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, Parlamentarische Geschäftsführein der GAL-Fraktion, Mitglied des Fraktionsvorstands, haushaltspolitische und kulturpoli-tische Sprecherin der GAL-Fraktion
• seit 2002 Landesvorsitzende der GAL Hamburg
• seit 9/2002 Mitglied des Deutschen Bundestages, Mitglied
im Haushaltsausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss, Obfrau von Bündnis 90 / Die Grünen im Haushaltsausschuss

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie »damals« in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Anja Hajduk: »Damals« – das betraf bei mir die Jahre ab 1979, in der ich für militärische Abrüstung und für eine bessere Friedenspolitik stritt. Ich organisierte damals 16-jährig die Fahrt und Beteiligung unseres 11. Jahrgangs an der großen Friedensdemonstration in Bonn. Wir wollten die Stationierung von amerikanischen Pershing II Raketen und damit einen rüstungspolitischen Wettlauf zwischen Ost und West in Deutschland verhindern. Ausserdem hat mich als großes Ungerechtigkeitsthema die Situation in den ärmsten Ländern der Welt bewegt.

2. | … und was ist von diesen Ideen geblieben?
AH: Die Friedensbewegung fand damals besonders große Unterstützung in der Bevölkerung, an den Demonstrationen nahmen an den verschiedensten Orten jeweils mehrere 100.000 Menschen teil, auch wenn die Bundesregierung eine andere Position vertrat. Der Konflikt von damals hat sich dramatisch entschärft, da ab Ende der 80iger Jahre die Ost-West Konfrontation zu Ende ging und die militärische Abrüstung in Europa erfolgte. Aber auch heute ist das Streiten für militärische Abrüstung und mehr zivile Konfliktbearbeitung hoch aktuell, wir sind auf der Welt von Gewaltfreiheit und der universellen Geltung der Menschrechte leider weit entfernt. Die Einsicht, dass wir alle auf dieser einen Welt leben und für sie Verantwortung tragen, wächst mehr und mehr und das ist gut so. Schließlich ist die gerechte Gestaltung der Globalisierung Topthema der Politik geworden.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit …
AH: Alle wissen, dass wir große Herausforderungen meistern müssen, gerade auch in Deutschland. Wir sind ein rohstoffarmes Land und daher besonders auf das Wissen, die Ideen und die Ausbildung unserer Menschen angewiesen. Deswegen muss die Politik einen viel stärkeren Schwerpunkt setzen für bessere Bildung und mehr Forschung. Zweitens müssen wir uns darauf einstellen, dass unsere Gesellschaft insgesamt älter wird und die Balance zwischen den Interessen der Jüngeren und Älteren immer wieder austariert werden muss. Kindern und Jugendlichen gilt es die besten (Aus-)Bildungschancen zu gewähren und für die ältere Generation müssen beispielsweise andere Wohnformen und Unterstützung für ein eigenständiges Leben im Alter entwickelt werden.

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
AH: Sowohl meine fünf Jahre in der Hamburgischen Bürgerschaft als auch seit drei Jahren im Deutschen Bundestag arbeitete ich im Haushaltsausschuss und bin auch jetzt wieder haushaltspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion. Hier wird das Thema der Generationengerechtigkeit sehr konkret, geht es doch darum Gestaltungsspielräume für die Zukunft und ihre unbekannten Herausforderungen zu erhalten. Das geht, wenn wir die immense staatliche Verschuldung heute erfolgreich bekämpfen. Auch wenn es nicht beliebt ist, notwendige Einsparungen durchzusetzen, gute Politik bewährt sich langfristig und nicht durch kurzfristige »Geschenke«.



Johannes Kahrs, SPD (direkt gewählt im Wahlkreis Hamburg-Mitte)

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin | T. (030) 22 77 73 31
F. (030) 22 77 64 15 | johannes.kahrs@remove-this.bundestag.de
Hamburger Büro: Kurt-Schumacher-Allee 10 | 20097 Hamburg T. (040) 28 05 55 55 |
F. (040) 28 05 31 67
www.kahrs.de


Biographisches:
• geboren am 15. September 1963 in Bremen
• Abitur, Studium, zwei Jahre Zeitsoldat, Reserveoffizier
• Stabsstellenleiter in einem Unternehmen der Wohnungswirtschaft
• 1982 Eintritt in die SPD, Kreisvorsitzender der Jungsozialisten und zwei Jahre im Landesvorstand; derzeit stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender Hamburg-Mitte
• 1992 – 1998 Mitglied der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte und Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses Hamburg-Mitte
• seit 1998 Mitglied des Bundestages

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie »damals« in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Johannes Kahrs: Ich bin bei der geistig-moralischen Wende eingetreten. Das war der Wechsel von Helmut Schmidt zu Helmut Kohl. Da mich dieser sehr aufgeregt hat und ich mich nicht einfach so mit dieser Veränderung begnügen wollte, beschloss ich in der Politik aktiv zu werden. Gleichzeitig war ich damals bei den Pfadfindern und in der offenen Jugendarbeit aktiv.

2. | … und was ist von diesen Ideen geblieben?
JK: Ich bin seit 14 Jahren Vorsitzender des Jugendhilfe-Ausschusses Hamburg Mitte und engagiere mich für offene Jugendarbeit. Auch auf Bundesebene versuche ich dies insbesondere im Bereich der Förderung ehrenamtlicher Arbeit zu flankieren.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit …
JK: Derzeit geben wir von unserem Bundeshaushalt ca. 60% für Lasten der Vergangenheit, 30% für die Gegenwart und 10% für die Zukunft aus.
Wenn sich nichts ändert, wird sich dies noch deutlich zu Lasten der Gegenwart und Zukunft verschlechtern.
Deswegen muss der Haushalt saniert und die Rente sowie die Gesundheit auf eine solide Basis gestellt werden, damit der Generationenvertrag auch für die Jüngeren wieder eine Perspektive bildet.

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
JK: Zukünftig werden wir in Deutschland, insbesondere unter dem Gesichtspunkt des demographischen Faktors, auf niemanden verzichten können. Das heißt, Jugendliche ohne Schulabschluss und Ausbildung, Jugendliche ohne deutsche Sprachkenntnisse und Perspektive und arbeitslose Jugendliche darf es nicht mehr geben. Dafür werden wir alle auf allen Ebenen noch viel tun müssen, und ich werde mein Bestes dazu geben.


Jürgen Klimke, CDU (gewählt über Landesliste), Journalist

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin | T. (030) 22 77 83 67
F. (030) 22 77 66 97 | juergen.klimke@bundestag.de
Hamburger Büro: Wandsbeker Königstr. 66 | 22041 Hamburg | T. (040) 68 91 72 38
F. (040) 68 91 72 39 | juergen.klimke@remove-this.wk.bundestag.de
www.klimke-cdu.de



Biographisches:
• geboren am 2. Juli 1948 in Hamburg
• 1969 – 1976 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg
• Journalist, Vorstand einer Agenturgruppe für Öffentlichkeitsarbeit
• seit 2000 Vorsitzender der Hamburger Rathauskicker e.V.
• seit 1970 Mitglied der CDU
• 1974 – 1982 Mitglied der Bezirksversammlung Wandsbek
• 1982 – 2002 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
• 1985 – 2002 Parlamentarischer Geschäftsführer
• seit 2002 Mitglied des Bundestages

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie »damals« in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Jürgen Klimke: Ich wollte vor allem das politische System von seinen Verkrustungen befreien. Ich empfand unsere Gesellschaft als bürokratisch und starr und war der Auffassung, dass viele Chancen besser genutzt werden könnten, wenn nicht überall Hindernisse und Hürden aufgebaut würden, die jeden Einzelnen an seiner Entfaltung hindern.

2. | … und was ist von diesen Ideen geblieben?
JK: Ich bin realistischer geworden, aber im Grunde kämpfe ich immer noch den Kampf meiner Jugend. Ich versuche meine praktische Erfahrung in die Politik einzubringen, damit die Gesetze und Regelungen lebensnah sind. Ich streite immer noch für Bürokratieabbau und generell für mehr Freiheit.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit …
JK: Der demographische Wandel beginnt langsam und schlägt ab 2010 mit voller Wucht auf unsere Gesellschaft. Die aufkommenden Probleme sind von der Wissenschaft klar skizziert, jedoch zeigt sich die gesamte Politik in den letzten Jahrzehnten als scheinbar unfähig unsere Systeme auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Wir müssen deshalb der Gesellschaftsschrumpfung mit Generationensolidarität entgegentreten. Dies beinhaltet ein gegenseitiges Verständnis, dass die Sozialstandards von heute nicht mehr zu finanzieren sind und damit Jüngere und Ältere gemeinsam Abstriche für die wirklich Bedürftigen der Gesellschaft machen müssen.

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
JK: Ich arbeite in den Ausschüssen für Tourismus sowie für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung als Vollmitglied mit. Für den Tourismusausschuss bin ich zum Obmann gewählt worden, das heißt, dass ich dort die Mitglieder meiner Fraktion als Sprecher vertrete. In diesem Ausschuss werde ich für die Förderung des Tourismus insbesondere in Norddeutschland zuständig sein. Im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sind mir die Arbeitsbereiche Drogen und Tourismus in der Dritten Welt zugeteilt worden. Regional bin ich für die Entwicklungszusammenarbeit mit Südostasien zuständig.


Hans-Ulrich Klose, SPD (direkt gewählt im Wahlkreis Hamburg-Bergedorf u. Harburg), Jurist

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin | T. (030) 22 77 18 76
F. (030) 22 77 01 10 | hans-ulrich.klose@bundestag.de
Hamburger Büro: Schloßmühlendamm 8 - 10 | 21073 Hamburg | T. (040) 76 64 42 2
F. (040) 77 69 03 | hans-ulrich.klose @wk.bundestag.de
www.klose.spd-hamburg.de


Biographisches:
• geboren am 14. Juni 1937 in Breslau
• Studium der Rechtswissenschaft in Freiburg und Hamburg
• Staatsanwalt, später Regierungsdirektor in Hamburg
• 1964 Eintritt in die SPD
• ab 1970 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, 1973 Innensenator
• 1974 – 1981 Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
• seit 1983 Mitglied des Bundestages
• 1998 – 2002 Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie »damals«
in der Bundespolitik vordringlich ändern? ( – )


2. | … und was ist von diesen Ideen geblieben?
Hans-Ulrich Klose: Als Junger (damals) und junger Alter (heute) habe ich gleichbleibend über Jahre und Jahrzehnte zwei Ziele verfolgt: Ich wollte und will dazu beitragen, die Bundesrepublik Deutschland in die westliche Staatenwelt zu integrieren. Als Voraussetzung dafür mussten wir das europäische Demokratiemodell übernehmen und zur eigenen deutschen Tradition machen. Beides ist gelungen, bedarf aber immer neuer Anstrengungen von immer neuen jungen Menschen.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit …
H-UK: Eine »Revolution auf leisen Sohlen«, weil immer weniger Kinder geboren werden und die Zahl der »alten Alten« absolut und prozentual laufend zunimmt. Das verändert die Gesellschaft nachhaltig und erzwingt nachhaltige Reformen, die nicht immer leicht und angenehm sein werden, aber unausweichlich sind, um ein Mindestmaß an Generationengerechtigkeit zu erhalten.

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
H-UK: Ich war, bin und bleibe Außen- und Sicherheitspolitiker und arbeite in den zuständigen Arbeitsgruppen und Ausschüssen mit.


Burkhardt Müller-Sönksen, FDP (gewählt über Landesliste), Jurist

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin
burkhardt.mueller-sönksen@bundestag.de
Hamburger Büro: T. (040) 44 44 60
http://soenksen.fdp-internet.de


Biographisches:
• 1959 in Otterndorf geboren
• 1978 Wehrpflichtiger Funker im 2. Schnellbootgeschwader
• 1980 Eintritt in die FDP
• 1979 – 1986 Studium der Rechtswissenschaften,
Universität Hamburg
• 1993 Vorsitzender FDP-Landesfachausschuss für Innen-
und Rechtspolitik
• 2001 Mitglied der Hamburgischen-Bürgerschaft,
Vorsitzender der FDP Bürgerschaftsfraktion
• 2005 Wahl zum stellvertretenden Landesvorsitzenden
der FDP Hamburg

(leider keine Antworten auf unsere vier Fragen)



Prof. Dr. Norman Paech, Die Linke.PDS (gewählt über Landesliste)

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin
T. (030) 22 77 34 86 | F. (030) 22 77 64 86 | norman.paech@remove-this.bundestag.de

Biographisches:
• geb. am 12.04.1938 in Bremerhaven
• 1957 – 1959 Studien der Geschichte und des Rechts an
den Universitäten von Tübingen, München und Paris
• 1959 – 1962 Jura-Studium an der Universität Hamburg
• 1962 – 1965 Dissertation über ein Thema im Arbeits-
und Öffentlichen Recht
• 1968 – 1972 Bundesministerium für Wirtschaftliche Entwicklung, Bonn
• 1969 Eintritt in die SPD
• 1975 – 1982 Professor für Politische Wissenschaft an
der Einstufigen Juristenausbildung der Universität Hamburg
• 1982 – 2003 Professor für öffentliches Recht an der Hochschule für Wirtschaft und Politik
• 2001 Austritt aus der SPD

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie »damals« in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Norman Paech: Nach Ende des Krieges und des Nationalsozialismus war es natürlich das wichtigste Anliegen für viele Menschen, so auch für mich, alle Nazis aus sämtlichen Institutionen entfernt zu wissen, also aus Schulen, Behörden, öffentlichen Ämtern und so fort. Dass viele Nazis weitgehend unbehelligt wieder in ihre alten Berufe zurückkehren konnten und zum Teil wichtige Ämter in der jungen Bundesrepublik Deutschland übernehmen konnten, empfand ich als Skandal. Als Kind der Kriegsgeneration war ich vehement gegen die Wiederbewaffnung in Deutschland, ebenso gegen den Aufbau eines deutschen Geheimdienst-Apparates. Auch die Vergesellschaftung der Monopol-Industrie war eine wichtige Forderung in meiner Jugend.

2. | … und was ist von diesen Ideen geblieben?
NP: Nun, das Anliegen, die Nazis aus allen Institutionen zu entfernen, hat sich historisch erledigt, da kaum mehr einer von ihnen lebt. Heute steht vielmehr die Frage der Aufarbeitung und Entschädigung der Opfer an. Nach wie vor stehe ich für Gewaltfreiheit und bin gegen jegliche militärische Gewalt, so sie denn nicht ausschließlich der Verteidigung dient.
Und den Geheimdienst, dessen Aufbau wir damals nicht verhindern konnten, wünsche ich heute abgeschafft.
Grundsätzlich hat sich an meiner Forderung nach Vergesellschaftung nichts geändert. Gerade in Zeiten fortschreitender Globalisierung gilt es, dem weitgehend ungezügelten Treiben international agierender Großkonzerne Einhalt zu gebieten.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit
NP: Die kommenden Generationen werden es sicher nicht leicht haben. Der Abbau von sozialstaatlichen Leistungen ist nur ein Stichwort. Umso wichtiger scheint es mir heute vehement dafür einzutreten, dass eine Grundsicherung gewährleistet wird, die auch zukunftsfähig ist. Die Vereinbarung über Mindestlöhne ist hier ebenso wichtig wie der Ausbau einer Bürgerversicherung, die von allen Schultern getragen wird. Ganz wesentlich für zukünftige Generationen ist natürlich der nachhaltige Umgang mit der Umwelt.

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
NP: Als außenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE liegen meine Schwerpunkte in den Themenfeldern Außen-, Sicherheits- und Friedenspolitik. Ich setze mich für das absolute Gewaltverbot ein, gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr und engagiere mich für eine Bundesrepublik Deutschland als zivile Friedensmacht.


Ortwin Runde, SPD (direkt gewählt im Wahlkreis Hamburg-Wandsbek), Bürgermeister a.D.

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin | T. (030) 22 77 34 65
F. (030) 22 77 64 62 ortwin.runde@bundestag.de
Hamburger Büro: Schloßstraße 12 | 22041 Hamburg | T. (040) 68 94 45 45
F. (040) 68 26 70 37 ortwin.runde@remove-this.wk.bundestag.de | www.ortwin-runde.de


Biographisches:
• geboren am 12. Februar 1944 in Elbing/Ostpreußen
• 1964 – 66 Studium der Soziologie u. Volkswirtschaft in Münster, London und Hamburg, 1969 Diplom in Hamburg
• 1970 Eintritt in den Dienst der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Arbeit und Soziales
• seit 1968 SPD-Mitglied
• 1974 – 2002 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
• 1983 – 1988 Landesvorsitzender der SPD
• 1974 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
• 1988 – 1993 Präses der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales, 1993 – 1997 Präses der Finanzbehörde
• 1997 – 2001 Erster Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg
• seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages
• seit Oktober 2002 Mitglied des Fraktionsvorstandes

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie »damals« in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Ortwin Runde: Ich habe als junger Mensch die bis heute geltende Erkenntnis gewonnen, dass nur Reiche sich einen armen Staat leisten können. Mir ging es damals – und mir geht es heute – um Gerechtigkeit.

2. | Und was ist von diesen Ideen geblieben?
OR: Das Thema steht immer noch ganz oben. Zu meinen Grundüberzeugungen gehört, dass gesellschaftliche Gestaltung immer wieder solide und durchdacht konzipiert und realisiert werden muss. Geblieben ist auch die Erkenntnis, dass Politik ein »dickes Brett« ist, das mit Ausdauer gebohrt werden muss. Aber ich tue dies mit großer Freude, und auch in schwierigen Situationen ist es mir wichtig, den nötigen Humor zu bewahren.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit ?
OR: »Was kommt auf uns zu?« Eine gute Frage. Ich hoffe, eine gute Zukunft! Und dafür arbeite ich.
Beim Stichwort Generationengerechtigkeit geht es zum Beispiel um ein zukunftsfähiges Alterssicherungssystem in Deutschland. Ein System für die Großeltern- und für die Enkelgeneration. Beide müssen mit ihrer Rente, die sie sich verdient haben oder noch verdienen, auskommen können. Und es muss die Gelegenheit zu angemessener Vorsorge bestehen. Und natürlich geht es um Bildung, um die Verbesserung der Chancen der Jugend.

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
OR: Als Mitglied des Fraktionsvorstandes der SPD-Bundestagsfraktion habe ich natürlich auf alle Politikfelder meine Aufmerksamkeit gerichtet. Meine Arbeit im Finanzausschuss des Bundestages setze ich fort. Außerdem kümmere ich mich intensiv um die jetzt anstehende Föderalismusreform.



Krista Sager, Bündnis 90 / Die Grünen (gewählt über Landesliste)

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin | T. (030) 22 77 20 32
F. (030) 22 77 60 32 | krista.sager@bundestag.de
Hamburger Büro: Curienstraße 1 | 20095 Hamburg | T. (040) 39 92 52 13 |
F. (040) 39 92 52 99 | wahlkreisbuero@remove-this.hamburg.gruene.de
www.krista-sager.de


Biographisches:
• geboren 1953 in Bremen
• 1972 – 1978 Studium an der Universität Hamburg:
Deutsch und Geschichte für das Höhere Lehramt
• seit 1982 Mitglied der Grünen
• 1989 – 1994 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
• 1994 – 1996 Sprecherin des Bundesvorstands von
Bündnis 90/Die Grünen
• 1997 – 2001 Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Senatorin für Wissenschaft
und Forschung
• seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages
• Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion Bündnis90/Die Grünen

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie »damals« in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Krista Sager: Eines der wichtigsten Ziele in der Anfangszeit der Grünen und auch für mich war es, für das Ende des Atomprogramms - so nannten wir das damals - zu kämpfen.

2. | … und was ist von diesen Ideen geblieben?
KS: Die Verwirklichung dieser Idee hat länger gedauert, als ich damals gedacht hatte. Aber das Ziel haben die Grünen nicht aus den Augen verloren und im Juni 2000 den Atomausstieg besiegelt. Die AKWs in Stade und Obrigheim sind inzwischen abgeschaltet worden. Ich fände es fatal, wenn diese Entscheidung von der große Koalition rückgängig gemacht würde. Diese Technologie ist zu risikoreich und produziert hoch gefährlichen Müll. Die Zukunft der Energieversorgung liegt im Ausbau der Erneuerbaren Energien und in einem sinnvollen Energiemix.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit …
KS: Wir müssen in diesem Land die Prioritäten anders setzen als bisher. Wir müssen mehr für die ganz Jungen tun, nämlich die frühkindliche Förderung ausbauen und mehr in Bildung und Ausbildung investieren. Gleichzeitig müssen wir aber auch mehr für die ganz Alten tun und zwar für Pflege und Gesundheit im Alter. Damit das umsetzbar ist, müssen wir uns von anderen Dingen verabschieden oder kürzer treten, zum Beispiel bei der Eigenheimzulage und der Pendlerpauschale.

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
KS: Der Schwerpunkt meiner Arbeit als Abgeordnete liegt im Bereich Bildung und Forschung und in der Europapolitik. In den beiden, für diese Themen zuständigen Ausschüssen arbeite ich mit. Als stellvertretende Fraktionsvorsitzende bin ich allerdings für einen ganzen Arbeitskreis innerhalb der grünen Bundestagsfraktion zuständig. In diesem Arbeitskreis sind unter dem Namen »Wissen und Generationen« die Themen Bildung, Hochschulen, Forschung, Kinder, Jugend, Familie, demografische Entwicklung und Altenpolitik, Kultur und Medien versammelt. Eine ganze Menge also.


Olaf Scholz, SPD (direkt gewählt im Wahlkreis Hamburg-Altona), Rechtsanwalt

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin | T. (030) 22 77 34 35
F. (030) 22 77 04 35 olaf.scholz@bundestag.de
Hamburger Büro: Max-Brauer-Allee 20 | 22765 Hamburg | T. (040) 38 61 01 60
F. (040) 38 61 01 61 | olaf.scholz@remove-this.hamburg.de
www.olafscholz.de


Biographisches:
• geboren am 14. Juni 1958 in Osnabrück
• Studium der Rechtswissenschaften im Rahmen der einstufigen Juristenausbildung in Hamburg
• 1975 Eintritt in die SPD
• 2000 – 2004 Landesvorsitzender der Hamburger SPD
• 2001 Wahl in den Bundesvorstand der SPD
• Mai 2001 bis Oktober 2001 Innensenator der Freien und Hansestadt Hamburg
• 2002 – 2004 Generalsekretär der SPD
• 1998 – Mai 2001 Mitglied des Deutschen Bundestages
• seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages
• seit Oktober 2005 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion

1. | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie »damals« in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Olaf Scholz: Ich bin mit 17 in die SPD eingetreten, um etwas für mehr Gerechtigkeit zu tun.

2. | … und was ist von diesen Ideen geblieben?
OS: Für dieses Ziel setze ich mich immer noch ein.

3. | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit …
OS: Um heutigen und künftigen Generationen in Deutschland ein Leben in Wohlstand zu sichern, sind große Anstrengungen nötig. Wir stehen vor der Herausforderung, die Arbeitslosigkeit abzubauen, die Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen, die Folgen des demografischen Wandels und des Veränderungsdrucks der Globalisierung zu bewältigen. Auch eine intakte Natur hat viel mit Generationengerechtigkeit zu tun.
Um die soziale Sicherheit zu gewährleisten, ist die Funktionsfähigkeit unserer Sozialversicherungen unabdingbar und dass die Menschen darauf vertrauen. Das gilt gerade für die jüngeren Menschen. Die notwendigen Reformschritte für die Renten-, Pflege- und Krankenversicherung werden in dieser Legislaturperiode angegangen. Im Übrigen: Wenn gerecht ist, was Menschen zu echten Lebenschancen verhilft, dann ist nichts so gerecht wie die Ausweitung von Bildungschancen und Bildungszugängen.

4. | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
OS: Als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion bin ich zuständig für die Koordinierung der parlamentarischen Abläufe mit der Bundesregierung, dem Koalitionspartner, den Landesgruppen und den Ausschüssen. Zudem fällt in meinen Bereich die Koordinierung mit der Partei, und ich fungiere als Sprecher der SPD und der Abgeordneten im Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat. Darüber hinaus werde ich mich als Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums für eine effektive Überprüfung der Nachrichtendienste einsetzen. Was auch ansteht ist die Reform der Altersversorgung von Abgeordneten. Das heutige System empört die Bürgerinnen und Bürger zu Recht.


Marcus Weinberg, CDU (gewählt über Landesliste), Lehrer

Berliner Büro: Platz der Republik 1 | 11011 Berlin marcus.weinberg@bundestag.de
Hamburger Büro: Altonaer Poststraße 13a | 22767 Hamburg | T. (040) 78 89 53 13
F. (040) 80 60 72 64 | marcus.weinberg@remove-this.wk.bundestag.de
www.marcusweinberg.de


Biographisches:
• geboren am 4. Juni 1967 in Hamburg
• 1987 – 1991 Bundeswehr, danach Studium der Fächer Geschichte, Sozialwissenschaften und Erziehungswissenschaften
• 1997 – 2001 Mitglied der Bezirksversammlung Hamburg-Altona
• 2001 – 2005 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft für
die CDU-Fraktion, stv. Fraktionsvorsitzender; Jugendpolitischer Sprecher und Fachsprecher für Jugend/Kinder/Familie
• seit 2005 Mitglied des Bundestages

1 | Sie waren auch mal jung. Was wollten Sie damals in der Bundespolitik vordringlich ändern?
Marcus Weinberg: Die Zeit, in der ich politisch aktiv wurde (Mitte der 80er Jahre), war noch geprägt vom Kalten Krieg und der Teilung Deutschlands und einer aufkommenden wirtschaftlichen Rezession. Da meine Großeltern und weitere Verwandte in der DDR lebten, war die Überwindung der deutschen Teilung in Frieden, Freiheit und Demokratie mein oberstes Ziel. Außerdem brachte die Lösung der zunehmenden wirtschaftlichen Probleme im Hinblick auf die »Grenzen des Wachstums« die Gefahr einer sozialen Schieflage mit sich. Hier war es für mich wichtig, das Soziale in der Politik zu betonen.

2 | … und was ist von diesen Ideen geblieben?
MW: Der Tag der Wiedervereinigung hat eine Idee in die Realität umgesetzt. Leider hat sich die ökonomische Situation des wiedervereinigten Deutschlands im Hinblick auf die ausgeprägte Globalisierung weiter verschärft. Insbesondere für Kinder und Jugendliche hat sich die Lebenssituation aufgrund der ökonomischen Entwicklung in den letzten 20 Jahren deutlich verschlechtert. Hinzu kommt der kulturelle Verfall von Teilen der Gesellschaft. Insoweit gilt es noch immer, das Soziale in der Politik zu betonen. Gerade durch eine gute Bildung von Kinder und
Jugendlichen muss dem kulturellen Verfall entgegengewirkt
werden.

3 | Was kommt auf uns zu? Stichwort Generationengerechtigkeit …
MW: Die angespannte Situation im Bereich der sozialen Sicherungssysteme wird von uns nur erahnt. In den nächsten Jahren müssen die Reformen auf den Weg gebracht werden. Die Gesundheitsreform und Rentenreform müssen so gefasst werden, dass es zu keinen Ungerechtigkeiten kommt. Die Älteren wie auch die Jüngeren haben ein Recht darauf, dass die Politik die Folgen einzelner Reformen auf die jeweilige Lebenssituation abwägt und Ungerechtigkeiten verhindert. Gerechtigkeit definiert sich in diesem Fall als Verhältnis von dem, was man solidarisch in die Gesellschaft einbringt und das, was die Gesellschaft für einen solidarisch leistet.

4 | In welchen Politikbereichen werden Sie sich besonders engagieren?
MW: Ich bin ordentliches Mitglied im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und im Verteidigungsausschuss. In Zukunft werde ich mich, wie ich es bereits auch schon auf landes- und kommunalpolitischer Ebene getan habe, besonders für Kinder und Jugendliche einsetzen.

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Jürgen Garbers | juergen.garbers@remove-this.ljr-hh.de