»Der Landesjugendring setzt mit der Aufnahme der Alevitischen Jugend seine integrationspolitische Linie fort«, stellt der wiedergewählte Vorsitzende Gregor Best klar. »Wir sind im Hamburger Integrationsbeirat vertreten. Umso mehr freut es uns, dass sich mit der Alevitischen Jugend ein fortschrittlicher Jugendverband aus dem Immigrantenspektrum uns angeschlossen hat. Dieser verfügt über eine breite Basis an Jugendlichen mit vornehmlich türkischem Immigrationshintergrund – und wirkt auch ins Hamburger Umland. Die Aleviten verstehen und leben ihre Religion nicht als Abgrenzung sondern als Dialog mit Menschen anderer Glaubensrichtung oder Weltanschauung. Ihr Integrationsprogramm lautet, sich gesellschaftlich einzumischen. Und da sind sie bei uns genau richtig, um Interessen von Jugendlichen zu diskutieren und diese auch in die Hamburger Politik nachhaltig einzubringen.«
»Wir haben den Menschen als Buch«, sagt Baykal Arslanbuga von der Alevitischen Jugend. »Das gilt für unsere Glaubenspraxis der Erzähltradition – und genauso für unser Verständnis von Offenheit und wechselseitigem Respekt bei der Zusammenarbeit in jugendpolitischen Fragen. Die Aufnahme in den Landesjugendring bedeutet für uns auch ganz selbstverständliche Integration. Denn Integration ist ein Prozess von zwei Seiten. Wir machen bewusst den Schritt über unsere Community hinaus, und der Landesjugendring hat uns mit offenen Armen empfangen.«
In den Vorstand des Landesjugendrings Hamburg, bestehend aus vier gleichberechtigten Mitgliedern, wählt die Vollversammlung neben Gregor Best (30 J.), Sebastian Züge (28 J.), Julia Sammoray (31 J.) und Knut Kilgus (40J.).
Die Vollversammlung dankt zudem herzlich den aus privaten Gründen ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Anne Abel, Hans-Jürgen Plate und Eike Schwede.
Jugendpolitische Eckpfeiler bestimmt die Vollversammlung in zwei Bereichen: Für die Ausbildung von ehrenamtlich Engagierten in der Jugendverbandsarbeit, die eine JuLeiCa (JugendLeiterInnenCard) erwerben wollen, werden umfangreiche pädagogische und methodische Mindeststandards beschlossen, um die Qualität der Ausbildungsseminare weiter zu sichern. Zudem werden unter dem Titel »Fit für die Zukunft« die Alternativen Stadtrundfahrten des Landesjugendrings (»Hamburg im Nationalsozialismus – Verfolgung und Widerstand«) auf eine reformierte organisatorische und programmatische Basis gestellt. (jg)