Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 2-2010, Rubrik Titelthema

Veggie-Würstchen, Aktion Ginkgo und Zukunftspläne

Die Jugendarbeitskreise (JAK) des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge treffen sich in Darmstadt

Von Agnieszka Markiewicz und Julia Menzel, Jugendarbeitskreis des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Das diesjährige Pfingstzelten der Jugend im Volksbund wird vom hessischen Jugendarbeitskreis ausgerichtet. JAKies aus ganz Deutschland reisen an, ebenso wir vom JAK aus Hamburg. In einer alten Fasanerie in Darmstadt errichten wir unser Zeltlager für vier Tage. Das Wetter spielt wunderbar mit. Natürlich stehen nicht nur Sonnen und Entspannen sondern auch verschiedene Workshops auf dem Programm.

Anreise, Aufbau der Zelte, Abendbuffet, Lagerfeuer und ein erstes gegenseitiges Kennenlernen – der erste Tag verläuft dicht gedrängt. Am Samstag besichtigen wir dann Darmstadt und starten die »Aktion Ginkgo-Baum«. Dafür erhalten wir vom JAK Hessen vorbereitete Ginkgo-Bäumchen und Spendendosen, mit denen wir in kleinen Gruppen in die Fußgängerstraßen aufbrechen. Der Ginkgo-Baum ist der erste Baum, der nach den Atombombenabwürfen in Hiroshima gewachsen und zum mahnenden Symbol des Friedens geworden ist. Auf vielen Kriegsgräberstätten in Europa werden vom Volksbund daher Ginkgo-Bäume gepflanzt. Doch an diesem Tag wollen wir die Bäumchen in der Fußgängerzone gegen eine kleine persönliche Geschichte von Darmstädter Passanten eintauschen. Parallel werden von den JAK-Mitgliedern über 260 Euro an Spendengeldern gesammelt.

Themen-Mix. Zusätzlich wird ein buntes Programm angeboten: Neben einer Stadtführung von Dr. Dirk Reiz (Historiker der TU Darmstadt), einem Theater-Workshop und einem Seminar zu den »Kern- und Zukunftsfragen an die Kriegsgräberdienste in Europa« von Hans-Dieter Heine (Bundesjugendreferent des Volksbundes) kann man auch an einem Fotoprojekt oder einer Führung über den Darmstädter Waldfriedhof und der Kriegsgräbergedenkstätte teilnehmen. Wir Hamburger wollen über die Zukunft diskutieren und stellten uns vor allen Dingen die Fragen: Wer besucht in 15 bis 20 Jahren noch Kriegsgräberstätten? Was ist bzw. wird unsere Aufgabe als junge Mitglieder des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge sein? Was wollen wir erreichen und was müssen wir dafür tun?
Am Sonntagnachmittag präsentiert die Theater-Gruppe eine wunderbare Inszenierung zum Thema: »Sind die Mauern wirklich schon gefallen?« Verschiedene Szenen der deutschen Geschichte werden auf sehr kreative Art und Weise gedeutet und vorgeführt. Das Thema »Grenzen« bearbeitet dann auch ein Foto-Workshop, der mit der Kamera Motive und Assoziationen einsammelt. Abschließend werten wir die Aktion Ginkgo-Baum aus. Und nicht nur das: Persönliche Erfahrungen und Erinnerungen der Darmstädter aus den letzten 65 Jahren werden symbolisch auf den Blättern eines Ginko-Baumes befestigt.

Die Freizeit gestalten wir unterschiedlich: In der Umgebung gibt es zwei Seen, die neben Badevergnügen auch allerhand Hirschkäfer, Schlangen und Spinnen zu bieten haben und die Naturverbundenheit einiger JAKies auf die Probe stellen. Auch das vegetarische Essen, der fehlende Schatten im Camp und zu kleine Duschen sorgen für einigen Zündstoff.
Intensives Training für das diesjährige JAK-Volleyballtunier im Oktober in Berlin und tolle Abende bei sensationellem Wetter mit Grillen, Musik und Lagerfeuer entschädigen aber für alles. Und so freuen wir uns auf ein genauso schönes Pfingstzelten 2011 beim JAK in Sachsen!


Info:

Jugendarbeitskreis (JAK) des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge
Profil:
Der JAK arbeitet aktiv für eine friedliche Zukunft. Er gestaltet Workcamps im Ausland, um junge Menschen zu treffen, deren Geschichte kennen zu lernen und gemeinsam an der Pflege der Kriegsgräber zu arbeiten. Das Spektrum der Seminarangebote ist breit gefächert. Die Themen Nationalsozialismus, Krieg und Gewaltherrschaft stehen im Mittelpunkt, um aus der Erinnerung an Krieg und Terror eine in die Zukunft gewendete Friedensarbeit zu entwickeln.
Kontakt: JAK des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge | Brauhausstraße 17 | 22041 Hamburg | Tel.: (040) 866 876 37 | jugend-hamburg@remove-this.volksbund.de
Infos: www.volksbund-hamburg.de/jugend