Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 2-2010, Rubrik Titelthema

Auf Störtebekers Spuren

Eimsbütteler Jugendfeuerwehren auf der Insel Neuwerk

Von Kai Winter, Jugendfeuerwehr Hamburg

Bis Captain Jack Sparrow mit dem Piratenschiff Black Pearl wieder in See sticht, wird es noch etwas dauern. Pirates of the Caribbean »On Stranger Tides« soll erst im Sommer 2011 in die Kinos kommen.
Eine eindeutig zu lange Wartezeit. Um diese etwas zu verkürzen, haben sich die sieben Jugendfeuerwehren aus Eidelstedt, Eimsbüttel, Lokstedt, Niendorf, Pöseldorf, Schnelsen und Stellingen für ein gemeinsames Zeltlager auf einer Insel entschieden. Und weil die Isla de Muerta leider keine Freiwillige Feuerwehr hat, fiel unsere Wahl auf Neuwerk. Aber mit Piraten kennt man sich auf Neuwerk sehr gut aus. Störtebeker hatte im 15. Jahrhundert sein Hauptquartier auf der Insel.


Das Wattenmeer lernen die Jugendfeuerwehrleute auf dem Hinweg zur Insel ausgiebig kennen. Der Weg führt von Cuxhaven drei Stunden zu Fuß durchs Watt zu unserem Zeltplatz auf Neuwerk. Bei der Ankunft auf Neuwerk wird man natürlich vom Hamburger Stadtwappen begrüßt und fühlt sich gleich heimisch. Beim Zeltaufbau ist noch einmal Teamwork gefordert. Am Lagerfeuer lassen wir den Abend ausklingen.

Ortskunde. Die höchste Erhebung auf der Insel ist der im Jahr 1310 erbaute Leuchtturm. Der eckige Turm ist das älteste, noch erhaltene Gebäude auf Hamburger Staatsgebiet. Etwas schauriger ist dann der »Friedhof der Namenlosen«, auf dem alle Leichen bestattet worden sind, die von der Flut in früheren Tagen an Neuwerks Ufern angeschwemmt wurden. Zu Hamburg gehören außerdem die beiden Inseln Scharhörn und Nigehörn, die Nachbarinseln von Neuwerk sind. Das Betreten von Nigehörn ist komplett verboten. Nigehörn ist damit der besondere Schatz des Nationalparks Hamburgisches Wattenmeer.

Am nächsten Morgen brechen wir zu einer Inselführung auf. Ein Mitarbeiter der Hamburger Nationalparkverwaltung geht mit uns einmal um die Insel. Wir lernen einiges über die Salzwiesen, dem Rückzugsraum für viele Tiere und Vogelarten, über die Macht des Meeres, über die Gefahr von Sturmfluten und über das alltägliche Leben der 38 Inselbewohner. Das Wetter spielt glücklicherweise mit, und so genießen wir den Nachmittag in der Sonne am Strand; den Tag beenden wir mit einem gemütlichen Filmabend.

Besuch bei Freunden. Am Sonntagmorgen darf die ausführliche Besichtigung der Freiwilligen Feuerwehr von Neuwerk natürlich nicht fehlen. Wehrführer Stefan Griebel, auf dessen Wiese wir übernachten, erzählt uns alle Besonderheiten der Inselfeuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr auf Neuwerk hat zwar einen Rettungswagen, um die ca. 40 Einsätze im Jahr abzuarbeiten. Aber auf der Insel gibt es kein Krankenhaus. Daher erfolgt der Transport der Patienten tidenabhängig entweder per Hubschrauber oder Seenotrettungskreuzer aufs Festland.

Nachmittags ist eine »Zeltlagerolympiade« angesagt, und am Abend wird die Inselschnitzeljagd gestartet, bei der alle viel Spaß haben. Am kühleren letzten Abend wird mit der Zeltlagerdisco und der Siegerehrung dann der Abschied von Neuwerk gefeiert.

Reiseempfehlung. Wir können den Besuch bei den 38 Inselbewohnern nur empfehlen. Die Wattwanderungen auf Hamburger Boden sind ebenso ein unvergessliches Erlebnis wie der tolle Blick auf die Containerschiffe in der Elbmündung und die abendlichen Lagerfeuer in der Gemeinschaft. Der Hamburger Stadtteil Neuwerk freut sich auf Euren Besuch!


Info:

Jugendfeuerwehr Hamburg
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Über 50 Jugendfeuerwehren in Hamburg machen lebendige Jugendverbandsarbeit um und über das Feuerwehrauto hinaus: »Du bist bei uns richtig, wenn Du Spaß und Interesse an Technik hast, Dich gerne mit anderen regelmäßig zum Üben, Klönen, Feiern oder Spielen treffen möchtest und Du in einer starken Gemeinschaft etwas Sinnvolles machen willst: Nämlich anderen Menschen helfen!«
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