Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 1-2022, Rubrik Titelthema

Buhck-Stiftung

Stiftungsprofil: Die Buhck-Stiftung fördert regionale Projekte in Bergedorf, Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg aus den Bereichen Umwelt- und Naturschutz sowie Integration. Sie will Kindern und Jugendlichen Denkanstöße zum verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt geben und jungen Menschen mit Migrationshintergrund die Integration in unsere Gesellschaft erleichtern.
Die Buhck-Stiftung ist den Zielen und Ideen des Gründungsstifters Carsten Buhck verbunden und ist bestrebt, den Willen in zeitgemäßer Form umzusetzen.

Unsere Leitsätze:
• Wir sind politisch und konfessionell unabhängig und dem demokratischen Gemeinwesen verpflichtet.
• Wir greifen aktuelle gesellsc haftliche Herausforderungen auf und fördern gegenwärtig schwerpunktmäßig Projekte in den Bereichen »Umwelt- und Naturschutz« und »Integration von Migranten«. Insbesondere unterstützen wir Kinder und Jugendliche in ihrer nachhaltigen Entwicklung.
• Wir setzen uns für Chancengleichheit junger Menschen ein und glauben, dass der Zugang zu Bildung die beste Grundlage dafür ist.
• Wir handeln lokal, sind operativ und fördernd tätig.
• Wir verwenden unsere Mittel verantwortungsbewusst und erwarten dies auch von unseren Partnern.
• Wir sind Netzwerker und bringen Akteure zusammen. Wir kooperieren mit anderen Stiftungen, Verbänden, gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen, um unsere Arbeit voran zu bringen – denn gemeinsam kommen wir weiter.

Förderbeispiel 1: Umgekehrte Integrationsarbeit baut Brücken zwischen jungen Menschen und Stadtteilen
Sport mit Biss – Integration mit Herz. Der VC Allermöhe ist ein leistungsbezogenes Jugendvolleyballprojekt des ehrenamtlich geführten Sportvereins BFSV Atlantik 1997. Der Verein wurde 1997 in Neuallermöhe von osteuropäischen Spätaussiedlern gegründet und hat sich in den letzten Jahren zu einem modernen, interkulturell geöffneten Stadtteil-Sportverein entwickelt. In Neuallermöhe haben ca. 90 % der Kinder und Jugendlichen einen Migrationshintergrund, viele von ihnen haben wenige bis keine Kontakte zu Gleichaltrigen der Mehrheitsgesellschaft. Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner sind im Niedriglohnsektor tätig und leben in beengten Wohnraum.
2017 entschloss sich der Verein erstmals die hohe Volleyballbegabung der weiblichen Jugend und die enorme Begeisterung für die Sportart im Stadtteil aktiv und gezielt mittels moderner Öffentlichkeitsarbeit ins »Schaufenster« zu stellen, um junge Sportlerinnen aus der Umgebung und verschiedenen Gesellschaftsschichten in die Jugendteams zu locken. Das primäre Ziel war dabei, das Zusammenkommen von jungen Menschen, die sonst wenig Berührungspunkte hätten, zu fördern und nicht der maximal mögliche sportliche Erfolg. Der Ansatz war auf Anhieb erfolgreich. Aufgrund des starken Spielniveaus der jungen Neuallermöherinnen kamen mehrere Mädchen aus anderen Stadtteilen und der Umgebung ohne Migrationshintergrund, die Mitspielerinnen in den leistungsorientierten Kollektiven wurden. Das Vorgehen wurde seither als Projekt »Umgekehrte Integrationsarbeit« bezeichnet und kontinuierlich fortgesetzt und weiterentwickelt. Mit der Unterstützung von Fördermitteln war es möglich, gezielt die Qualifikation und Qualität der Trainerinnen und die Ausstattung an Sportgerät und -bekleidung erheblich zu verbessern. Zudem gelang es Jahr für Jahr, mehrere Jugendliche zu Jugendtrainerinnen und Jugendsprecherinnen (für die Integrationsarbeit) auszubilden. Diese positive Entwicklung wurde aktiv in die Hamburger Volleyballszene kommuniziert.

Der VC Allermöhe ist heute zu einem festen Begriff im Hamburger Volleyball und zu einem sportlichen Magneten für junge Spielerinnen geworden. In allen weiblichen Teams oberhalb der U14 spielen mehrere Mädchen aus der Umgebung – besonders aus dem »Hamburger Speckgürtel«. Dass sich diese jungen Sportlerinnen, zumeist aus »gutbürgerlichen Familien« zwei bis drei Mal in der Woche auf den Weg nach Neuallermöhe machen um dort in starken Kollektiven mitzuspielen, gibt den Mädchen des Stadtteils enorm viel Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Die so entstandenen Kontakte sind eine Bereicherung für beide Seiten und somit auch für das gesellschaftliche Umfeld.

Info: Nils Pape | Integrationsbeauftragter & Vorstandsmitglied BFSV Atlantik 1997 e.V. | Projektleitung VC Allermöhe im Atlantik 1997 | atlantik-97.de | www.vc-allermoehe.de

Förderbeispiel 2: Eine Jugendredaktion auf Augenhöhe in Bergedorf
Investigativ. Unabhängig. Non-Profit.
Vor zwei Jahren startete das Recherchenetzwerk CORRECTIV mitten im Ruhrgebiet die Salon5 Jugendredaktion, die nur von jungen Menschen zwischen 13 und 18 Jahren bespielt werden sollte.

Seitdem kommt das Angebot in Bottrop sehr gut an: Die Jugendlichen machen nicht nur ihre eigenen Podcasts und Instagram-Inhalte, sie recherchieren diese auch und bereiten ihre Themen selbstständig auf. Journalismus von und für 13- bis 18-Jährige – ganz auf Augenhöhe. In der Jugendredaktion lernen Jugendliche ihre eigenen Themen und Ideen umzusetzen, sich an politischen Diskurse zu beteiligen und ihre Sichtweise als Jugendliche auf Weltgeschehnisse zu kommunizieren.

Dieses Angebot will CORRECTIV nun ausweiten und auch in Hamburg-Bergedorf anbieten. Dafür kooperiert CORRECTIV mit der Buhck-Stiftung, die die neue Salon5 Jugendredaktion in Hamburg-Bergedorf finanziert. Die Jugendredaktion in Bergedorf soll ein Sprachrohr für Jugendliche werden und ihnen die Möglichkeit geben, sich untereinander kennenzulernen, auszutauschen und gemeinsam als Jugendreporter erste Schritte in den Journalismus machen. Als Begegnungsstätte steht der Jugendclub im Quartier zur Verfügung und bietet Jugendlichen einen Ort an, an dem sie zusammenkommen und über ihre Themen reden können.

Die Salon5 Jugendredaktion in Bergedorf ist ein Projekt, bei dem jeder Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren mitmachen machen kann – egal ob mit oder ohne Berufswunsch Journalismus und egal mit welcher Herkunft. Das Projekt wird in den kommenden Wochen realisiert. Im Jugendclub im Quartier wird in Kürze eine Podcast-Station aufgebaut, Workshops für und von Jugendlichen gegeben und erste Schritte in den Journalismus gemacht. Für weitere Fragen zum Projekt steht Hatice Kahraman, Redaktionsleiterin der Salon5 Jugendredaktion, zur Verfügung.

Info: Hatice Kahraman | Salon5 Redaktionsleiterin | CORRECTIV – Recherchen für die Gesellschaft | hatice.kahraman@remove-this.correctiv.org | Büro Salon5: Hochstraße 25, 46236 Bottrop | www.correctiv.org/projekte | https://Salon5.org

Weitere interessante Projekte:
• Internationales Fußballturnier
• Aktive Woche mit Kindern aus sozialbenach-teiligten Familien Coaching für Geflüchtete

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Info
Buhck-Stiftung
| Südring 38, 21465 Wentorf | T. (040) 72 00 00 72 | www.buhck-stiftung.de | info@remove-this.buhck-stiftung.de