Nach zwei Stunden versammelten sich die engagierten Jugendlichen zu einer Nachbereitung und alle waren sich einig: Die Aktion hat etwas gebracht. Auch wenn es Vielen schwer fiel, ihre Gedanken und Emotionen zu diesem Thema in Worte zu fassen, hielten die angesprochenen Menschen doch einen Moment inne. Die ausgestellten Fotos, das große Banner und mehrere Plakate haben zudem vorbeigehende Passanten/innen zum Nachdenken angeregt – auch wenn sie sich nicht fotografieren ließen, verweilten doch viele einen kurzen Augenblick vor den ausgestellten Fotos.
Bei der Nachbereitung waren sich auch alle einig, dass nicht nur zu runden Jahreszahlen, wie dem 70. Jahrestag, eine Aktion zum Gedenken der Opfer ausreicht, sondern dass solche Gedenkveranstaltungen zu einer regelmäßigen, kontinuierlichen Aufgabe gemacht werden müssen. Die Überwindung von Faschismus und Krieg ist die Grundlage für die heutige Vielfalt der Verbände. Gerade in Zeiten von Pegida und neuen rechten Strömungen sollten Jugendverbände aktiv an die stets vor uns liegende Aufgabe erinnern – dem Faschismus, Nationalismus und Rassismus in alten und neuen Gewändern immer und überall entschlossen entgegenzutreten. Dies verdeutlicht auch ein Statement eines älteren Ehepaares, die auf ihren Zettel schrieben: »Wir gedenken heute, weil das für uns immer noch der Tag für die Aufarbeitung unserer Geschichte ist. Pegida wäre heute nicht möglich, wenn es eine richtige Auseinandersetzung gegeben hätte.«
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Grundsatzbeschluss des DBJR zu Erinnerungsarbeit
Auf der letzten Vollversammlung des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) im Oktober 2014 wurde der Beschluss »Erinnerungsarbeit in der Jugendbildung fördern und weiterentwickeln« gefasst. Darin heißt es: »Als Jugendverbände in Deutschland sehen wir uns besonders in der Pflicht und der Verantwortung, die Erinnerung an den Nationalsozialismus und die damit verbundenen Verbrechen im Gedächtnis der Menschen zu erhalten.« Der Antragstext zu diesem Beschluss entstand in Kooperation mehrerer Landesjugendringe, bei der auch der LJR Hamburg mitwirkte. Der Beschluss kann runtergeladen werden unter:
www.dbjr.de/gremien/87-vollversammlung.html
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Gedenkaktion von Vollversammlung beschlossen
Auf Antrag der DGB-Jugend wurde im November 2014 von der Vollversammlung des Landesjugendrings der Beschluss gefasst, eine gemeinsame Veranstaltung zum Gedenktag am 27. Januar 2015 im Namen aller Hamburger Jugendverbände durchzuführen.
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Alternative Stadtrundfahrten zur NS-Geschichte
Einen festen Bestandteil der historisch-politischen Bildungsarbeit des Landesjugendrings Hamburg bilden seit Ende der 1970er Jahre die Alternativen Stadtrundfahrten zum Thema »Hamburg im Nationalsozialismus – Verfolgung und Widerstand«. Das Angebot der thematischen oder stadtteilbezogenen Rundfahrten und -gänge ist online buchbar unter:
www.alternative-stadtrundfahrten.de
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»Wie wollt ihr euch erinnern?«
Das vom Landesjugendring Hamburg initiierte Jugendpartizipationsprojekt »Wie wollt ihr euch erinnern?« fand 2012 statt und beschäftigte sich mit der Gestaltung des Gedenkorts Hannoverscher Bahnhof. Es ging um die Frage, wie ein Dokumentationszentrum so überzeugend gestaltet werden kann, dass es auch kommende Generationen anspricht, die keinen persönlichen Kontakt mehr zu Zeitzeugen/innen aus der NS-Zeit haben werden. In punktum 2/12 wurde über das Projekt berichtet: <link>www.ljr-hh.de/2-2012.1190.0.html
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Nachwirkung: Fotocollage in der Rathauspassage