Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 2-2013, Rubrik Nachrichten

breit aufgestellt

Multiplikatoren-Fortbildung zur Rechtsextremismusprävention | Anerkannt für die Juleica-Verlängerung

Thema: Vorstellungen sozialer Ungleichwertigkeit sind das verbindende Element extrem rechter Einstellungen. Diese prägen Strukturen, Handlungsmuster und Erscheinungsformen von Neonazis und Rechtspopulisten. Gleichzeitig finden sich dieselben ausgrenzenden Gedanken und Argumentationsmuster in der Mitte der Gesellschaft und bilden damit den Nährboden für extrem rechte Kampagnen und Organisierungsbestrebungen.

Häufig konzentriert sich Bildungsarbeit gegen Rechtsextremismus auf die konkreten Erscheinungsformen der extremen Rechten: Szenen und Erlebniswelten (Musik, Symbole…), Ein- und Ausstiegsprozesse, Strategien und Aktivitäten. Dieser Ansatz erfährt vor allem in den Gegenden seine Bedeutung, in denen organisierte Neonazis schwerpunktmäßig aktiv sind und versuchen, kulturelle Hegemonie zu erlangen. Weitere Informationen hierzu finden sich unter www.bpb.de

Ergänzend will das Fortbildungskonzept »breit aufgestellt« die einzelnen Ideologieelemente der extremen Rechten analysieren, in ihrem Zusammenwirken beschreiben und ihre Bedeutung für die gesamte Gesellschaft ausloten. Ziel ist es, extrem rechten Aktivitäten und Einstiegsprozessen in rechte Szenen den Nährboden zu entziehen – den Nährboden, den diskriminierende Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft darstellen.

Durch den Ansatz der Intersektionalität (Intersection = Schnittpunkt) sollen verschiedene soziale Kategorien in ihrer Wechselwirkung im Rahmen sozialer, politischer und pädagogischer Prozesse von Exklusion und Inklusion einbezogen werden.

Die Qualifizierung will:
• an den Erfahrungen und Ansätzen der politischen Bildungsarbeit in den entsprechenden Themenfeldern anknüpfen und diese gleichzeitig komprimiert zusammenfassen;
• die Rahmenbedingungen und Zielsetzungen der teilnehmenden Multiplikatoren aufgreifen und sie unterstützen, einen analytischen Blick und eine pädagogische Haltung in ihre Arbeit zu integrieren, die Vielfalt, Diskriminierung und verschiedene Identitätsaspekte einbezieht;
• ein konkretes Methodenset für die verschiedenen Themenfelder bereitstellen sowie umfassende Hinweise auf Materialien und Kooperationsmöglichkeiten geben.

Die Module:
• Extrem rechte Einstellungsmuster / Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
• Analysekategorien: Intersektionalität /Diversity
• Geschlecht / Sexualität
• Ethnizität / Rassismuskritik
• Antisemitismus / Leugnung bzw. Verharmlosung der NS-Verbrechen
• Abwertung von Obdachlosen, Arbeitslosen und Behinderten / Privilegiertenvorrechte
• Nationalismus / Nationalstaatlichkeit
• Soziales Lernen und Konfliktbearbeitung, Politikkompetenz und Demokratiefähigkeit – Didaktische Kompetenzen
• Umsetzungsschritte / Auswertung

Termine: 16. – 18. August, 7. u. 8. September, 18. – 20. Oktober und 9. u. 10. November 2013 (jeweils Fr 17 – 20 Uhr und Sa/So 10 – 17 Uhr)

Ort: Hamburger Gewerkschaftshaus | Besenbinderhof 60 | 20097 Hamburg

Info und Anmeldung: Arbeit und Leben Hamburg | T.: (040) 284016-11 | www.hamburg.arbeitundleben.de | larissa.denk@remove-this.hamburg.arbeitundleben.de

Für die Fortbildung fällt keine Teilnahmegebühr an, eine Anmeldung beinhaltet die verbindliche Teilnahme an allen Modulen. Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldung. Wir bemühen uns um eine heterogene Zusammensetzung der Teilnehmenden-Gruppe.

Das Seminar ist als Fortbildung für Juleica-Inhaber/innen zur Verlängerung ihrer Juleica von den Hamburger Jugendverbänden anerkannt.

Hintergrund: Die Fortbildung »breit aufgestellt« ist ein Element eines umfassenden Fortbildungskonzepts, das in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und drei zentralen Trägern der politischen Bildung in Deutschland angeboten wird. Weitere Informationen zum Gesamtangebot: www.bpb.de | Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind gemäß § 6 Absatz 1 des Versammlungsgesetzes Personen, die rechtsextremen Parteien, den »Freien Kameradschaften« oder sonstigen rechtsextremen Vereinigungen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.