Paula Karpinski gestorben
Widerstehen und aufrechter Gang zeichnete die 1897 geborene Paula Karpinski ein Leben lang aus. Die Sozialdemokratin, in ihrer Jugend Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend, gehörte von 1931 bis 1933 der Hamburgischen Bürgerschaft an. Die Nationalsozialisten verhafteten sie mehrfach; nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 war Karpinski für sieben Wochen im Konzentrationslager Hamburg-Fuhlsbüttel inhaftiert.
Nach dem Krieg gehörte sie von 1946 bis 1968 der Hamburgischen Bürgerschaft an und wurde 1946 als erste Frau in der Geschichte Hamburgs Senatorin (1946 bis 1953 und von 1957 bis 1961 Jugendsenatorin; von 1951 bis 1953 Senatorin für Sport).
Der Hamburger Jugend hat sie ein lebendiges Denkmal hinterlassen. Die Gründung der Jugendherberge auf dem Stintfang geht auf ihr Eingreifen zurück. Gegen Bürgermeister Max Brauer, der auf dem Gelände der vom Krieg zerstörten Wetterwarte am Hafen einen Hotelkomplex errichten lassen wollte, setzte sie ihre Position mit Beharrlichkeit durch. Im Alter von 107 Jahren ist Paula Karpinski am 8. März in Hamburg verstorben.